Pandemie Ausflüge an Ostern: Stadt und Polizei achten auf die Regeln
Wuppertal · Die Ostereiersuche im Park ist erlaubt, wenn die Abstandsregeln eingehalten werden. Wer dagegen verstößt, muss zahlen.
Hält sich das Wetter, wird es an den Ostertagen zu Spaziergängen und Ausflügen einladen. Doch weiterhin gilt, dass höchsten zwei Menschen oder solche, die in einem Haushalt leben, miteinander unterwegs sein dürfen. Zu anderen Personen sind mindestens 1,50 Meter Abstand zu halten. Auch Spielplätze bleiben weiterhin gesperrt.
Dass diese Regeln eingehalten werden, darauf achten die Mitarbeiter des Ordnungsamts. Sie werden vor allem gerufen: „Wir sind ein reiner Einsatzdienst geworden“, sagt Amtsleiter Carsten Vorsich. Aus der Erfahrung des vergangenen Wochenendes rechnet er vor allem mit Verstößen am Berliner Platz, auf der Nordbahntrasse, auf dem Otto-Böhne- und dem Karlsplatz.
Gegen Spaziergänge in den Parks und Wäldern sei grundsätzlich nichts zu sagen – solange nicht mehr als zwei Personen oder Angehörige eines Haushalts beieinander gehen. Und der Abstand zu anderen nicht gefährdet ist. Ostereier im Park zu suchen, sei grundsätzlich in Ordnung, „wenn sie nicht mit zu vielen Menschen gleichzeitig geschieht“, so Vorsich.
Er macht klar: „Wer sich nicht an die Vorgaben hält, bekommt sofort eine Ordnungswidrigkeits-Anzeige. Es gibt keinen Warnschuss.“ Wenn zum Beispiel zu viele Menschen zusammenstehen, kostet das 200 Euro – pro Person. Die Bußgelder seien vom Land so vorgegeben, erklärt Vorsich.
Bisher seien die meisten Menschen einsichtig gewesen. Aber es habe auch Widerstand gegeben. Wer auf einen Platzverweis nicht reagiert, muss mit einer Ingewahrsamnahme durch die Polizei rechnen und einige Stunden auf dem Präsidium zubringen. Zweimal ist das bisher vorgekommen.
Einheitliche Regel gilt
für alle Spielplätze
Unterstützung hat das Ordnungsamt durch Kollegen des Fachbereichs Jugend und Freizeit, die die Spielplätze abfahren und Besucher dort auf das Betretungsverbot aufmerksam machen. „Wir verteilen Flyer mit dem Motto ,Kein Corona - wegen Oma'“, berichtet Viola Wessler. Dabei sei das Wichtigste Aufklärung. „Manche denken, wenn sie als Familie die einzigen auf dem Spielplatz sind, gehe das.“ Oder ein Erwachsener sitze einfach auf der Bank und lese. „Wir erklären, dass eine einheitliche Regel für alle gilt.“ Ausnahmen zuzulassen, wäre zu kompliziert. Sie wissen aber, wie schwierig die Situation für manche Familien in eng bebauten Stadtteilen sei. Und machen deshalb lieber Vorschläge, wie man Kinder noch beschäftigen kann – etwa mit Kreidebildern auf dem Gehweg oder einem Ausflug in einen Park.
Die Polizei hat sich ebenfalls auf das Osterwochenende eingestellt: „Wir bereiten uns im Prinzip wie auf das vergangene Wochenende vor“, sagt Sprecher Stefan Weiand. Einen „kurzen Draht“ gebe es zu den Kollegen der Stadt. Je nach Kapazität springe die Polizei bei Sachlagen ein, die eher Aufgabe des Ordnungsamtes wären. „Bei uns geht es eigentlich mehr in Richtung Straftaten.“
Ein Thema, das in anderen Städten rund um Ostern öfter Thema ist, spielt dagegen in Wuppertal keine Rolle: die sogenannten „Car-Freitage“, an denen sich Auto-Tuner zum Schaulaufen mit ihren aufgemotzten PS-Boliden treffen. „Das gab es in der Vergangenheit hier aber kaum und wir haben auch keinerlei Hinweise darauf, dass diesmal was in dieser Richtung los sein wird.“
Im Blickpunkt, was den Besucherandrang angeht, dürfte am Wochenende erneut die Nordbahntrasse stehen. Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Wuppertalbewegung, hofft, dass es ähnlich wie zuletzt läuft: „Soweit wir es beurteilen konnten, war das Verhalten auf der Trasse sehr rücksichtsvoll. Den Leuten gilt deshalb auch unser Dank.“ Bereits vorab hatte der Verein an die Nutzer des Rad- und Wanderweges appelliert, sich an die geltenden Abstandsregelungen wegen Covid19 einzuhalten. Diese Regeln gelten nicht nur auf der Trasse, sondern auch auf den angrenzenden Bahnhofsbereichen. Hotspot war zuletzt der Bahnhof Mirke, wo am Oster-Wochenende ebenfalls viel los sein dürfte.
Gerhardt bittet zudem noch einmal um eine besondere Rücksichtnahme der Radfahrer auf Fußgänger und Kinder. Diese müssten, um den Abstand zu wahren, kurzzeitig auch auf den Fahrbereich der Radler ausweichen.