Corona-Auflagen Ausgangsbeschränkungen am Frühlingswochenende weitgehend eingehalten
Berlin · Deutschland bleibt zuhause - trotz blauem Himmel, Sonne und Wärme. Die meisten Menschen haben sich am Frühlingswochenende an die Kontaktbeschränkungen gehalten, so die Beobachtungen der Polizei.
Deutschland hat den ersten Zuhause-Bleiben-Härtetest in der Corona-Krise bestanden. Am ersten richtigen Frühlingswochenende mit Sonne und Wärme satt hielten sich die allermeisten Menschen zwischen Ostsee und Alpen an die Auflagen, die die Ausbreitung des Coronavirus bremsen sollen. Die Polizei zog trotz einzelner Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen insgesamt ein zufriedenes Fazit. Das Virus greift allerdings weiter um sich. Zum Wochenanfang dürfte die Marke von 100 000 registrierten Infektionen erreicht werden.
Leere Strände an Nord- Und Ostsee
Trotz strahlenden Frühlingswetters haben sich die Menschen in Deutschland am Wochenende weitgehend an die Ausgangsbeschränkungen gehalten. An Nord- und Ostsee blieben die Strände ziemlich leer, wie die Polizei in den Küstenländern berichtete. „Die Menschen halten sich größtenteils an die Ausgangsbeschränkungen“, sagte ein Kieler Polizeisprecher. Lediglich an den Landesgrenzen zu Hamburg habe die Polizei viele Ausflügler wieder nach Hause geschickt.
Menschenmenge in Düsseldorf aufgelöst
In Düsseldorf lösten Ordnungsdienst und Polizei am Sonntag am Rhein eine Menschenmenge von rund 200 Personen auf, um den verordneten Abstand zwischen Menschen einzuhalten.
Grillpartys in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern wurden einige Grillpartys aufgelöst oder Menschen aus anderen Bundesländern nach Hause geschickt.
9000 Kontrollen in München
In Bayern zog es zwar Spaziergänger und Freizeitsportler an die frische Luft, jedoch hielten sich die meisten Menschen an die Vorgaben. Die Polizei in München registrierte von Samstag- und Sonntagmorgen bei gut 9000 Kontrollen rund 370 Verstöße.
Außenminister Heiko Maas appellierte an die Bürger, auch über das bevorstehende Osterfest diszipliniert zu bleiben. „Wir müssen weiter alles tun, um eine zu schnelle Ausbreitung in Deutschland zu vermeiden. Das gilt leider auch für die Ostertage - so bitter das für viele Familien und Freundeskreise ist“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.
In Deutschland sind bis Sonntagnachmittag mindestens 94 927 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag: über 89 300 Infektionen). Mindestens 1384 mit Sars-CoV-2 Infizierte starben bislang bundesweit (Vortag: 1103). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Besonders hohe Zahlen haben Bayern mit mehr als 24 350 nachgewiesenen Fällen und mindestens 411 Toten sowie Nordrhein-Westfalen mit mehr als 20 523 Fällen und mindestens 258 Toten. Experten rechnen auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“: „Die Zeit mit den höchsten Infektionszahlen liegt noch vor uns.“