Corona-Krise Justizvollzugsanstalten in NRW nähen Schutzmasken

Düsseldorf · Viele Textil-Unternehmen und auch Privatleute haben in den vergangenen Tagen angefangen, Stoffmasken zu nähen. Und auch viele Häftlinge sind jetzt damit beschäftigt: In fünf NRW-Gefängnissen wird an Masken geschneidert. Teilweise entstehen Tausende.

Symbolbild

Foto: dpa/Oliver Berg

Mehrere Justizvollzugsanstalten in NRW haben in der Corona-Krise die Produktion von Schutzmasken für sich entdeckt: Wie das Justizministerium auf dpa-Anfrage mitteilte, werden bislang in fünf JVA-Schneidereien Mund-Nasen-Stoffmasken hergestellt. Alle seien für den internen Gebrauch gedacht.

„Die Produktion geht jeweils auf Initiativen vor Ort zurück, die in der Herstellung der Masken eine sinnvolle Beschäftigung sehen und die Gefangenen motiviert“, so ein Ministeriumssprecher. Der Ausstoß ist sehr verschieden: So werden in der JVA Köln pro Tag 25 Stück gefertigt. In der JVA Remscheid sind aktuell alle 20 in der Schneiderei eingesetzten Gefangenen mit der Produktion von Baumwollmasken beschäftigt, die bis zu etwa 100 Stück pro Tag fertigen können.

In der JVA Werl stellen fünf Gefangene Stoffmasken her - rund 200 Stück pro Woche. In der JVA Willich II sind vier Gefangene tätig, die circa 50 bis 70 pro Tag schaffen. In der JVA Siegburg arbeiten acht Gefangene arbeitsteilig an der Herstellung von Stoffmasken. Für den Eigengebrauch sollen 2500 Stück hergestellt werden.

„Den Mitarbeitern und Gefangenen ist bekannt, dass es sich bei den Stoffmasken, die gegenwärtig hergestellt werden, nicht um ein medizinisches Produkt handelt, sie keinen medizinischen Schutz bieten und sie nicht zertifiziert sind“, so der Ministeriumssprecher. Wenn es wirklich in den medizinischen und nicht alltäglichen Bereich gehe, stünden handelsübliche Schutzmasken zur Verfügung.

(dpa)