Altstadt-Geflüster Kempen: Nun bleibt mehr Zeit für den Ladenbau

Kempen · Das neue Modehaus Kaenders hätte eigentlich schon eröffnet werden sollen. Nun wird die Corona-Krise genutzt, um alles in Ruhe fertig zu machen. Dies und mehr im Altstadt-Geflüster.

Das markante Eckhaus an der Judenstraße ist bereit für die Familie Kaenders. Sogar das restaurierte Glockenspiel ist bereits installiert.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Türen bleiben noch verschlossen. Aber hinter den Kulissen geht es weiter im neuen Modehaus an der Ecke Judenstraße/Kirchstraße. Bekanntlich hätte dort in der vergangenen Woche gerne das Modehaus Kaenders seine neue Filiale eröffnet. Auf der Zielgraden lief auch alles gut für das Team von Markus Kaenders. Das Gerüst ist weg und die Fassade mit neuem Logo erstrahlt im frischen Weiß. Mit dem Innenausbau konnte man sich wegen der Corona-bedingten Schließung aller Geschäfte nun aber noch ein bisschen Zeit lassen. Am Montag beginnt der Ladenbau. Nach und nach kommen dann die Schaufensterpuppen und die Ware, damit alles bereit ist, wenn die Läden wieder öffnen dürfen, sagt Geschäftsleiter Dirk Wermter.

So soll es mal aussehen

Im ersten Stock entsteht die Herren-Abteilung auf 250 Quadratmetern, klassisch mit Anzügen und Hemden, dazu der legere, sportliche Bereich. Für die Damen wird im Erdgeschoss auf 450 Quadratmetern einiges geboten: von Business-Kleidung, elegantem Outfit bis hin zum sportlich-schicken Freizeitdress. Für den Bereich der Treppe haben sich Kaenders und sein Team etwas Besonderes einfallen lassen. Die Wand wird komplett begrünt. Eine Bewässerungstechnik und ein 300-Liter-Tank sorgen für die Versorgung der tropischen immergrünen Pflanzen. Diese schaffen ein gutes Raumklima. Bei der Gestaltung hat Kaenders auch viel Holz eingesetzt, was für ein schönes Ambiente sorgt. Die Atmosphäre soll das Shoppen zum Erlebnis machen.

Team für Kempen steht schon

Auch das Haupthaus von Kaenders in Kevelaer ist zwangsläufig geschlossen zurzeit. Auf Instagram und Facebook kann man aber verfolgen, dass sich das Team im Hintergrund viel Mühe gibt, zumindest virtuell die Mode zu präsentieren und die Stammkunden so gut es geht zu beraten. Schließlich liegt nun die ganze Ware für den Frühling bereit. „Es wäre toll, wenn wir am 20. April öffnen könnten“, hofft Dirk Wermter auch mit Blick auf Kempen. Sein Team für die Kempener Filiale steht schon in den Startlöchern und war auch bereits bei Reinungsarbeiten in der neuen Wirkungsstätte im Einsatz. Die Mitarbeiterinnen und Dirk Wermter präsentieren sich in den sozialen Netzwerken schon mit Namen und Fotos und verkünden: „Wir Neuen in Kempen freuen uns sehr auf das Grand Opening und sagen schon jetzt: Herzlich Willkommen.“

Ein besonderer Wochenmarkt

Es sah schon besonders aus am Freitagmorgen auf dem Buttermarkt. Erstmals wurde der Wochenmarkt verändert aufgebaut, um mehr Platz zu schaffen. So können jetzt in der Tat die Corona-Abstandsregeln zwischen den Reihen eingehalten werden. Das war bislang eher schwierig. Und auf Wunsch der Markt-Beschicker hat die Stadt daher ein neues Aufstellungskonzept entwickelt. Es ist also noch ein besonderer Markt. Aber je nachdem, wie lange uns die Corona-Krise noch im Griff haben wird, könnte das neue Konzept auch zur Gewohnheit werden.

Ein Pralinen-Spezialangebot

Dass die Händler in dieser Krise erfinderisch sind, konnte man dann auch am Freitag auf dem Wochenmarkt sehen. Bernhard Kowalczyk, der in Kempen Pralinen und andere Köstlichkeiten vertreibt, hat sich ein spezielles Lock-Angebot einfallen lassen. Wer bei ihm für zehn Euro Leckereien kauft, bekommt eine Rolle Toilettenpapier gratis dazu. Coole Idee – man muss das Ganze auch mit einer ordentlichen Portion Humor nehmen.