Stadtentwicklung Barmen soll kein zweites Elberfeld werden: CDU-Aktion kritisiert den Umgang mit Baustellen

Wuppertal · „Kein Innenstadtwahnsinn in Barmen“ und „Kein zweites Elberfeld“: Mit diesen Schildern protestierten CDU-Ratsmitglieder auf dem Werth gegen den städtischen Umgang mit Baustellen. Vor einem Bagger, der eine neue Grube aushebt.

Die CDU-Politiker wollen, dass die Stadt aus den Elberfelder Erfahrungen für Barmen lernt.

Foto: Anne Palka

Die Barmer Fußgängerzone soll neu gestaltet werden, und derzeit laufen archäologische Voruntersuchungen. Könnten im Boden Mauerreste liegen, die die Arbeiten verzögern? So wie die alte Burg Elberfeld unter dem Boden Elberfelds, wegen der die Fernwärme-Baustelle bis mindestens 2034 statt 2030 dauern wird.

Die beiden CDU-Fraktionsvorsitzenden Hans-Jörg Herhausen und Michael Wessel wollen, dass die Stadtverwaltung aus den Erfahrungen in Elberfeld lernt – und in Barmen nun pragmatischer mit dem Thema umgeht, lösungsorientierter arbeitet. „Das bewegt die Fußgänger, die nicht von einer Baustelle in die nächste stolpern wollen, und die Geschäftsleute, bei denen es Existenzängste gibt“, sagt Herhausen. Es müsse auf jeden Fall eine bessere und frühzeitigere Kommunikation geben, zwischen allen beteiligten Akteuren und der Öffentlichkeit, so Wessel. „Das ist nicht nur ein Appell an die Stadtverwaltung, sondern auch an das Land. Es muss geklärt werden, wie in Zukunft im Städtebau mit dem Denkmalschutz umgegangen werden soll.“ Herhausen fordert, dass mögliche Funde schon in den ersten Planungen der Bauabläufe berücksichtigt werden: Wenn etwas gefunden wird, was wird dann gemacht? Was kann getan werden, zum Beispiel durch eine flexible Reihenfolge der einzelnen Schritte und Orte auf der Baustelle, damit trotzdem weitergearbeitet werden darf?

Michael Wessel hinterfragt außerdem, ob die Arbeit der Archäologen in dem Umfang nötig ist, der derzeit umgesetzt wird. „Reicht es nicht aus, zu wissen, dass dort unter dem Boden alte Mauern sind? Ich persönlich muss nicht auf den Millimeter genau wissen, wo sie verlief. Es ist klar, dass es am Werth früher eine andere Bebauung gegeben hat, dass die heutigen Häuser natürlich auf Trümmern und vielleicht zum Teil historischem Boden errichtet wurden.“ Die Frage sei, welche Konsequenzen das nun für die Stadtentwicklung hat.

Die CDU-Fraktionsvorsitzenden wollen nach den Erfahrungen in Elberfeld Klarheit, wie es mit der Baustelle in Barmen weitergeht. Für eine bessere Abstimmung fordern sie zum Beispiel einen Runden Tisch. „Wir wollen nur, dass es gut läuft“, sagt Hans-Jörg Herhausen. „Immer wieder gelingt das leider nicht. Warum werden die Probleme nicht mit einfachen Mitteln gelöst?“