Barmenia plant Wohnkomplex

Versicherungsgruppe will an der Ronsdorfer Straße ein Gebäude mit 47 Eigentumswohnungen errichten. Arbeiten könnten 2018 beginnen.

Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Für die Barmenia ist es ein Projekt, mit dem sich die Versicherungsgruppe sonst eher nicht befasst: Schräg gegenüber der Hauptverwaltung der Versicherung — an der Ronsdorfer Straße 192 — soll das Wohngebiet „Friedenshöhe“ entstehen. Bis zum Jahr 2019 sollen dort nach derzeitiger Planung drei Wohnblöcke mit 47 Eigentumswohnungen gebaut werden. Das rund 6000 Quadratmeter große Gelände ist im Besitz der Versicherung und soll neu genutzt werden, da das darauf stehende Gebäude aus den 1970er Jahren sanierungsbedürftig ist.

Für das Unternehmen sind die geplanten Aktivitäten ein Novum. „Seitdem ich im Vorstand bin, ist es das erste Wohnprojekt, das wir in Wuppertal umsetzen“, sagt Vorstandsmitglied Martin Risse, der 2002 in den Vorstand kam. Wie hoch die Investitionskosten sind, kann nach Angaben von Risse derzeit nicht gesagt werden. Das hänge von den weiteren Planungen ab. Grundsätzlich gebe es von Vorstand und Aufsichtsrat aber die Entscheidung, das Gelände zu bebauen.

Man habe im Vorfeld mehrere Optionen geprüft und sich dann für den Bau des Wohnkomplexes entschlossen. „Von der Lage her ist der Standort ideal“, sagt Risse. Die Hanglage des Geländes stellt die beauftragten Architekten aber vor eine Herausforderung. Die Wohnungen sollen drei bis fünf Räume haben und zwischen etwa 70 und 100 Quadratmeter groß sein. Luxuswohnungen seien an dem Standort aber nicht geplant, vielmehr solle das mittlere Preissegment bedient werden, sagt Risse. Die Planungen für den Bau haben jetzt eine wichtige Etappe genommen.

Anfang Juli wurde ein Architektenwettbewerb zu der geplanten Bebauung abgeschlossen. Unter zehn Bewerbern konnte sich das Wuppertaler Architektur-Contor Müller Schlüter (ACMS) mit seinem Entwurf durchsetzen. Nicht zuletzt die Anbindung der geplanten Wohnanlage an die Barmenia-Verwaltung überzeugte die Jury: „Das Modell von ACMS war das einzige, das eine Öffnung zur Barmenia hat und bei dem man über eine Treppe in die Wohnanlage gehen kann“, sagt Risse. Zudem gehe der Entwurf von ACMS schonend mit dem Gelände um. Bei dieser Planung bleibe möglichst viel der derzeitigen Grünfläche erhalten.

Um die Öffentlichkeit zu informieren, wurden die von den Architekten eingereichten Entwürfe ausgestellt. Auch eine Info-Veranstaltung für die Anwohner fand am 5. Juli bei der Barmenia statt. „Etwa 50 bis 60 Leute haben sich da über die Planungen informiert. Die meisten Reaktionen zu dem Bauvorhaben waren positiv“, erklärt der Abteilungsleiter Immobilienbetreuung bei der Barmenia, Udo Reinhardt.

Einige Anwohner hätten allerdings Bedenken gehabt, dass die Wohnblöcke möglicherweise zu hoch werden. Den Angaben zufolge sollen die Wohnblöcke die umstehenden Bäume in der Regel nicht überragen. Zudem soll der Wohnkomplex auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Als nächster Schritt steht nun eine Änderung des Bebauungsplanes an. Dazu sind weitere Gespräche mit der Stadt geplant. Die Verbindungen sind auch insofern gut, als einer der Juroren des Architektenwettbewerbs Baudezernent Frank Meyer war.