Baustelle wird erst im Sommer fertig

WSW wollten die Arbeiten an der Bahnstraße im Frühjahr abschließen. Eine neue Gasleitung ist jetzt Grund für die Verzögerung.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Seit dieser Woche ist die Straße Grünewald zeitweise für Kanalarbeiten der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) voll gesperrt. Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Schmutzwassererschließung an der oberen Bahnstraße. Bereits seit Herbst 2016 müssen die Anwohner deshalb mit Verkehrsbehinderungen leben. In der Bahnstraße fällt durch die Arbeiten eine Fahrspur weg. Der Verkehr wird durch eine Baustellenampel geregelt. Daran wird sich vorerst nichts ändern. Das aufwendige Gesamtprojekt kann laut den WSW voraussichtlich erst im Sommer beendet werden. Ursprünglich war der Abschluss der Maßnahe bereits für das Frühjahr 2018 angekündigt worden.

„Wir verlegen in der Straße Grünewald zusätzlich eine Gasleitung, die zunächst nicht vorgesehen war“, erklärt WSW-Bauleiter Klaus-Dieter Janorschke die Verzögerung. Das entspreche dem Wunsch der Anlieger. Die Arbeiten sollen in mehreren Bauabschnitten verlaufen. In den kommenden drei Wochen werden Kanalleitungen bis zur Hausnummer 8 verlegt. Anschließend erfolgt im westlichen Bereich der Straße Grünewald bis Anfang März der Anschluss der neuen Gasleitungen. Auch dies werde nach Aussage der Stadtwerke eine zeitweilige Vollsperrung erfordern. „Das lässt sich leider nicht anders regeln, weil die Straße sehr schmal ist“, erläutert Klaus-Dieter Janorschke. Er verweist aber auf die rückwärtige Zufahrt über einen Schotterweg aus dem Bereich Flieth. Dabei muss allerdings Privatgelände überquert werden. „Wir haben vom Eigentümer eine entsprechende Genehmigung“, sagt Janorschke. Das Befahren der rückwärtigen Strecke erfolge allerdings auf eigene Gefahr.

Von März bis Mitte April bauen die WSW eine provisorische Wasserversorgung zwischen den Hausnummern 10 und 40 auf. Als vorletzte Maßnahme werden auf dem insgesamt 250 Meter langen Teilstück die neuen Gas- und Wasserleitungen verlegt. Zum Schluss folgt der Straßenbau. „Grundsätzlich werden wir nur die Bereiche sperren, in denen gerade gearbeitet wird und nicht die gesamte Straße Grünewald“, betont Klaus-Dieter Janorschke. Die Zufahrt sei dann von beiden Seiten bis zur Sackgasse möglich. Parallel werden laut den Stadtwerken auch im Bereich Bahnstraße die Arbeiten weitergehen. Hier muss noch auf einer Länge von 600 Metern eine alte Gasleitung außer Betrieb genommen werden. Auch die Bahnstraße erhält eine neue Fahrbahndecke. „Wir hoffen, dass wir parallel zu den Arbeiten Grünewald fertig werden“, sagt der Bauleiter. Die Kanal- und Straßenbaumaßnahmen in der Buntenbeck seien bereits abgeschlossen.

„Wir sind sehr froh, wenn endlich alles fertig ist“, sagt Anwohner Horst Watermeier. Derzeit befinde sich die Baustellenampel an der Bahnstraße unmittelbar vor seinem Haus. „Durch das ständige Anfahren ist das eine große Lärmbelastung für uns“, berichtet er. Watermeier betreibt in der Straße Grünewald einen Dachdeckerbetrieb. Die dortige Sperrung von den Morgenstunden bis zum Nachmittag bedeuten erhebliche Einschränkungen für ihn. „Unsere Lkw können nicht über den Schotterweg zur Flieth fahren“, berichtet er.

Außer den Verkehrsbehinderungen sorgen besonders die gesetzlich vorgeschriebenen Anschlüsse an den neuen Schmutzwasserkanal bei den betroffenen Anwohnern für Ärger. Im Bereich der WSW-Maßnahme waren noch rund 40 Abwassersammelgruben in Betrieb. „Diese sind wasserrechtlich nicht mehr zulässig und müssen nach und nach ersetzt werden“, sagt der WSW-Planungsleiter für Stadtentwässerung, Christian Massing. Der Anschluss kann je nach Länge einen vierstelligen Betrag kosten. Das sorgt für Zündstoff. „Zum Teil sind die Sammelgruben erst zehn Jahre alt“, berichtet Horst Watermeier. Er kritisiert außerdem, dass für den Anschluss an das Kanalnetz einzelne Pumpstationen notwendig seien. Watermeier begrüßt aber ausdrücklich die Entscheidung der Stadtwerke, auch neue Gasleitungen zu verlegen.