Baustellen-Chaos: Stadt und Land wollen nicht schuld sein

Wer wusste wann über Sperrungen Bescheid? Straßen.NRW sieht die Stadt in der Verantwortung.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Sperrung der B7, Stau auf Lichtscheid, Sanierungsfall Kiesbergtunnel — und nun auch noch zusätzliche Bauarbeiten auf der A 46: Während sich Autofahrer in Wuppertal fragen, wie und wo sie überhaupt noch einigermaßen störungsfrei von A nach B kommen, wehren sich die Stadt und der Landesbetrieb Straßen.NRW gegen Vorwürfe mangelhafter Kommunikation und fehlender Abstimmung beim Thema Baustellenkoordination.

Natürlich sei man „in engem Austausch miteinander“, betonen sowohl der städtische Verkehrsdezernent Frank Meyer als auch Mario Korte, Baustellenkoordinator bei Straßen.NRW.

Gleichwohl scheint die externe wie interne Kommunikation auf beiden Seiten durchaus verbesserungswürdig zu sein, wie das Beispiel der Lärmschutzbaustelle auf der A 46 zeigt: Ab morgen soll die Anschlussstelle Katernberg zur Auffahrt in Richtung Düsseldorf für zwei Wochen gesperrt werden — was die Situation im Elberfelder Zentrum nicht eben entspannen dürfte. „Die Verkehrsbelastung ist hoch“, räumt Mario Korte ein — das sei allerdings ein grundsätzliches Wuppertaler Problem.

Während Straßen.NRW auf „schon vor Wochen“ kommunizierte Zeitpläne verweist, stellt die Stadt fest, dass man zwar über das Vorhaben an sich informiert gewesen sei. „Doch die Detai-Infos zum Beginn der Sperrung habe ich erst am Freitag bekommen“, sagt Dezernent Meyer. Er fordert bei der Zusammenarbeit mit Straßen.NRW angesichts der besonderen Wuppertaler Situation „nicht nur rechtzeitige Informationen, sondern auch eine frühzeitige Beteiligung“.

Die Kommunikation müsse „möglicherweise auch auf städtischer Ebene transparenter und besser“ werden, so Meyer: „Es bedarf offensichtlich der Definition klarer Kommunikationskanäle und Ansprechpartner. Die Abstimmung funktioniert so, wie es bisher läuft, offenbar nicht.“ Und: Es sei nicht das erste Mal, dass Baustellen zu ungünstige Zeiträumen eingerichtet würden.

Natürlich gebe es keinerlei Zweifel an der Notwendigkeit von Baumaßnahmen wie dem Lärmschutz für die A 46, betont Meyer. „Doch wir müssen schauen, dass wir sie gemeinsam abgewickelt bekommen — unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf Wuppertals Zufahrtstraßen.“