Döppersberg-Rundgang: Wie WZ-Leser die Großbaustelle erleben
Bei einem Rundgang informierte Stadtsprecher Thomas Eiting über den Baufortschritt rund am Döppersberg.
Elberfeld. Was wäre eine Baustelle ohne ein tiefes Loch und einen großen Haufen Sand. Das weiß auch Thomas Eiting — und er ist froh, als er bei seiner Führung einen Panoramablick über die Baustelle am Döppersberg den Panoramablick anbieten kann. „Wir befinden uns hier an einem der spannendsten Bereiche“, sagt der Stadtsprecher den rund 20 Teilnehmern des Baustellenrundgangs, der auf Einladung der WZ stattfindet. Von der Behelfsbrücke am Wuppertal-Institut können sie über die große Baugrube Richtung Eisenbahndirektion schauen und sehen, was bislang erreicht ist.
„Derzeit wird das Fundament für den zweiten Kran gesetzt“, sagt Eiting. Zu Füßen der Teilnehmer soll die erste und oberste Ebene des neuen Döppersbergs entstehen — der Busbahnhof. Darunter wird eine zweigeschossige Tiefgarage entstehen. „Der Busbahnhof wird dann auf einer Ebene mit den Gleisen liegen“, so der Stadtsprecher, der schon etwa 30 Führungen auf der Baustelle gemacht hat.
Die Teilnehmer lauschen interessiert — und stellen durchaus kritische Fragen. So will ein Zuhörer wissen, ob das aktuell bis auf seine Fundamente freigelegte Hauptbahnhofs-Gebäude nach dem Umbau nicht etwas mickrig aussehe. Eiting weist dies zurück und betont, dass die „schöne klassizistische Fassade“ des Bahnhofs unter anderem an den Reichstag in Berlin erinnere. Er verweist darauf, dass das Bahnhofsgebäude von 1859 das älteste einer deutschen Großstadt sei.
Etwas skeptisch sind einige Zuhörer auch wegen des geplanten Neubaus, der von einem privaten Investor auf dem Bahnhofsvorplatz errichtet werden soll. Eiting räumt ein, dass der Bau durchaus „wuchtig“ ausfalle, sich aber in der Fassadengestaltung zurücknehmen werde. Zudem bleibe die Sichtachse von der Alten Freiheit zum Hauptbahnhof unverstellt. Mit dem Umbau solle zudem eine Lauf- und Flaniermeile entstehen, die als „Impulsgeber für die Region“ dienen und den Handel in der Stadt stärken könne, sagt Eiting.
Die leitende Idee zum Umbau des Döppersbergs machte der Stadtsprecher auch zur Begrüßung der Gruppe an zwei Modellen im Infopavillon deutlich. Das ältere von 1985 zeigt: Der heutige Döppersberg war vor allem als Verkehrsknotenpunkt geplant, der den Autos freie Fahrt lassen soll. Eiting: „Der Fußgänger hat damals nur gestört und kam deshalb in den Tunnel.“
Doch der Zeitgeist habe sich geändert, sagt der Stadtsprecher mit Blick auf das Modell des neuen Döppersbergs: Mit dem Umbau solle der Hauptbahnhof „wieder in die Innenstadt zurückgeholt werden“, Verbessereung des öffentlichen Nahverkehrs und barrierefreier Zugang zum Bahnhof inklusive.
Die Teilnehmer des Rundgangs sind von dem Gesehenen angetan. „Das ist schon ein Riesenprojekt hier“, sagt Jochem Mette, der in den 1970er Jahren selbst am Hauptbahnhof gearbeitet hat. Agnetha Wehner ergänzt: „Ich war zuerst etwas skeptisch wegen der Umbaus. Aber jetzt denke ich, dass es hier ganz gut wird“, sagt sie.