Bayer AG Bauer gewinnt Rechtsstreit gegen Monsanto
Lyon · Im Rechtsstreit um den Gebrauch eines Unkrautvernichters hat sich ein französischer Landwirt gegen den US-Konzern Monsanto durchgesetzt. Er soll eine Vergiftung erlitten haben.
Wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag berichtete, entschied das Berufungsgericht im südostfranzösischen Lyon, dass der inzwischen zum deutschen Bayer-Konzern gehörende US-Hersteller verantwortlich sei für den Schaden, der dem Landwirt Paul François entstanden sei. Der Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer erklärte auf Nachfrage, die Entscheidung des Französischen Berufungsgerichts und seine rechtlichen Optionen würden geprüft.
Der aus Westfrankreich stammende François soll laut AFP 2004 beim Gebrauch des - inzwischen verbotenen - Unkrautvernichtungsmittels „Lasso“ eine Vergiftung erlitten haben. Der Rechtsstreit ging durch mehrere Instanzen und zieht sich seit Jahren hin. Das Lyoner Gericht habe nicht entschieden über eine mögliche Entschädigung für den Landwirt. Darum gehe es in einem separaten Verfahren. Monsanto solle aber 50 000 Euro für den Anwalt des Klägers zahlen.
Laut Bayer hat der „Cour de Cassation“ zuvor die Entscheidung des Berufungsgerichts zugunsten des Klägers vom September 2015 aufgehoben und die Angelegenheit an das Berufungsgericht von Lyon zurückverwiesen. Der Kläger sei aus Versehen mit dem Produkt „Lasso“ in Kontakt gekommen. Eine solche direkte Aussetzung stelle eine Ausnahme dar.
Dennoch haben laut Bayer die vom erstinstanzlichen Gericht bestellten medizinischen Sachverständigen im Rahmen eines Gutachtens keine körperliche Erkrankung diagnostiziert. Dies habe das Berufungsgericht am Donnerstag bestätigt.
In den USA ist Bayer mit einer Klagewelle wegen des umstrittenen Monsanto-Unkrautvernichters Glyphosat konfrontiert. Insgesamt liegen dem Konzern in den USA mit Stand Januar Klagen von 11 200 US-Klägern vor.