Niederrheinpokal WSV gegen KFC - Wo findet das Pokal-Finale statt?

Wuppertal · Die Mannschaften für das Finale des Niederrheinpokals stehen fest. Nun muss nur noch ein passender Austragungsort gefunden werden.

Freude und Erleichertung nach dem entscheidenden 3:1 im Pokal gegen Monheim durch Semir Saric (vorne).

Foto: Fischer, Andreas H503840

Nach dem 3:1-Erfolg im Halbfinale des Niederrheinpokal gegen den 1. FC Monheim fiel offensichtlich sehr viel Druck von den Spielern des Wuppertaler SV ab. Mit dem Schlusspfiff war die Erleichterung so groß, dass es nicht einmal überschwängliche Jubelszenen wie nach dem kurz zuvor gefallenen Treffer zum erlösenden 3:1 gab. „Wir hatten hier als Favorit eigentlich nichts zu gewinnen“, fand Trainer Pascal Bieler eine Erklärung dafür. Dass jeder Spieler sich nun auf das Finale am 25. Mai gegen Drittligist KFC Uerdingen freut, ist aber klar. Dann wird der Druck auf KFC-Seite liegen.

Wo dieses für den WSV auch wirtschaftlich sehr wichtige Spiel stattfinden wird, ist weiter offen. Es soll nun in der kommenden Woche in einem Gespräch zwischen beiden Vereinen und dem Verband festgelegt werden. Da sowohl in Wuppertal als auch in Krefeld nicht gespielt werden kann, sind vermutlich große Stadien in der Umgebung wie Essen, Duisburg oder Leverkusen im Lostopf. Düsseldorf dürfte wohl wegen zu hoher Kosten in der Arena ausscheiden. „Essen fände ich wegen der Fan-Konstellation problematisch“, sagt der neue WSV-Verwaltungsratsvorsitzende Christian Vorbau. Als Werbefachmann macht er sich Gedanken darüber, wie es gelingen kann, die Partie bestmöglich zu vermarkten, will aber einer Sitzung des Marketingkreises nicht vorgreifen.

„Das Erreichen des Finales ist natürlich positiv, dass uns die Stadt das Stadion wegen des Trödelmarkt in Sonnborn nicht zur Verfügung stellen kann, aber negativ“, sagt WSV-Vorstandssprecher Alexander Eichner. Er rechnet dadurch mit einer Zuschauereinbuße von mindestens 1000 Fans. Helfen werde es natürlich dennoch bei dem Bemühen, den Verein über den schwierigen Juni und in die neue Saison zu bringen. Im Hinblick auf diese wäre das Erreichen des DFB-Pokals mit einer garantierten Einnahme in der ersten Runde von 166 000 Euro (Stand vergangenen Saison) natürlich Gold wert. Gegen Drittligist Uerdingen ist der WSV in jedem Fall Außenseiter. „Doch es ist Pokal, da kann alles passieren“, sagt Kapitän Gaetano Manno.

Er war schon 2016 beim letzten Finale mit WSV-Beteiligung gegen RWE dabei. Die 17 000 Zuschauer von damals in Essen und einen Erlös von 85 000 Euro zu erreichen, empfindet der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Horst Willich allerdings als unrealistisch. „Wir gehen mal von 10 000 aus. Natürlich ist es unser Ziel, möglichst viele Wuppertaler zum Endspiel zu bringen, sagt er. Sobald das Stadion feststehe werde man Werbemöglichkeiten, genauso wie Vip- oder Logenplätze definieren und beginne jetzt schon, Sponsoren anzusprechen.

Für den WSV beginnt die
Vorbereitung auf Wiedenbrück

Für die Mannschaft geht es indes in der Meisterschaft sofort weiter. „Jetzt sollen die Jungs erst einmal feiern“, sagte Trainer Pascal Bieler am Mittwoch Abend. Doch ab Donnerstag beginnt die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den SC Wiedenbrück am Samstag. Die Mehnert-Elf steckt auf Tabellenplatz 16 mitten im Abstiegskampf, hat aber am vergangenen Wochenende mit einem 1:0-Erfolg gegen den Tabellendritten Wiedenbrück aufhorchen lassen. Elf Punkte liegt der WSV derzeit vor den Ostwestfalen, acht vor Wattenscheid auf dem ersten Abstiegsplatz 15. „Jetzt kommen die Spiele gegen gegen die direkten Konkurrenten, da hätte ich so oder so keinen Spannungsabfall befürchtet, egal, wie das Pokalspiel ausgegangen wäre“, sagt Bieler. So sei es aber natürlich besser, und es gelte die positive Erfahrung aus dem Pokal in die Meisterschaft zu nehmen. Dass der klassentiefere Gegner Monheim dem WSV viel Mühe bereitet habe, sei für ihn dabei nicht so wichtig: „Im Pokal zählt das Ergebnis.“

Bieler verabschiedete sich am Abend übrigens wieder Richtung Sportschule Hennef, wo er noch bis Donnertagsabend den nächsten Teil seine Trainer-A-Lehrgangs absolviert. Den Kollegen wie den Ex-Profi Lukas Sinkiewicz oder Mehdi Mahdavikia kann in jedem Fall von einem erfolgreichen Pokalabend berichten.