Ein Zeichen gesetzt Beatz und Kekse in Wuppertal boykottiert die WM in Katar

Wuppertal · Die Liste der Gastronomien, die keine Fußballspiele zeigen werden, wird vor dem WM-Start im November deutschlandweit immer länger. Hintergrund sind unter anderem Menschenrechtsverletzungen des Ausrichterlandes. Aus Gastro-Sicht scheint die WM in Katar aber ohnehin nicht sonderlich interessant.

Die WM in Katar wird boykottiert.

Die WM in Katar wird boykottiert.

Foto: dpa/Kurt Schorrer

Das Wuppertaler „Beatz und Kekse“ im Luisenviertel wird in diesem Jahr kein Public Viewing anbieten. Damit schließt sich das Kultlokal dem Boykott der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar an. Auch andere Locations wie etwa das Zakk und das Stahlwerk in Düsseldorf zeigen absichtlich kein Spiel - aus Ablehnung der WM in Katar.

Das Land als Austragungsort steht wegen seiner Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Nach einem Bericht der britischen Tageszeitung The Guardian sollen 6500 Arbeitsmigranten seit Vergabe der WM im Jahre 2010 bei Bauarbeiten - unter anderem der neuen Fußball-Stadien - gestorben sein. Zudem wurde bekannt, dass die Stimmen dreier Fifa-Funktionäre gekauft waren, weswegen Katar überhaupt erst zum Ausrichter der WM wurde.

Es ist davon auszugehen, dass sich am Protest gegen die Fußball-WM 2022, die am 20. November beginnt und am 18. Dezember endet, noch weitere Gastronomien und Einrichtungen beteiligen werden. Auch für den Austragungszeitraum im Winter steht die Fifa in der Kritik.

Interesse an Public Viewing in Wuppertal ohnehin gering

Die Verlegung des Turniers in die kalte Jahreszeit ist wohl auch einer der Hauptgründe dafür, dass sich bisher nur wenige Wuppertaler Kneipen und Gaststätten an einem „Public Viewing“ beteiligen wollen, wie auf Nachfrage zu hören ist. Menschenrechte scheinen da eher eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die Übertragungszeiten sind ebenfalls ungünstig, ist zu hören. „Die ersten Spiele sind um 14 Uhr. Da sind noch viele am Arbeiten“, sagt Jeanette Kruse vom Gästehaus Söhn. Sie zeigt die Spiele aus Katar trotzdem und hofft auf steigende Besucherzahlen, je weiter Deutschland in den Vorrunden komme. „Ich habe hier verschiedene Fernseher und werde mir noch Aktionen, wie eine Happy Hour oder Freibier für jedes Tor, das die deutsche Mannschaft schießt, ausdenken“. Das Wuppertaler Brauhaus zeigt die Übertragungen ebenfalls.

(neuk/war)