Bekannten verprügelt: Freundin und Verlobter auf der Anklagebank

Drei junge Duisburger stehen ab Montag vor dem Landgericht. Sie sollen einen 30-Jährigen in seiner Wohnung in Wichlinghausen überfallen haben.

Wuppertal. Eine 20 Jahre alte Frau aus Düsseldorf, und zwei 21 Jahre alte Männer aus Duisburg müssen sich ab Montag vor dem Landgericht verantworten. Der Vorwurf: schwerer Raub, gefährliche Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Das Opfer: Ein 30 Jahre alter Mann aus Wichlinghausen.

Der bekam laut Anklage in der Nacht des 25. Juni einen Anruf. Am anderen Ende der Leitung soll jene 20-Jährige gewesen sein. Sie benötige Hilfe, der 30-Jährige solle bitte sofort kommen. Um 1 Uhr habe sich der Wuppertaler auf den Weg machen wollen. Weit kam er offenbar nicht. Laut Anklage wurde er vor seiner Wohnungstür an der Allensteiner Straße erwartet. Vier Männer drängten ihn zurück in die Wohnung. Dort soll der Mann über mehrere Stunden in Bauchlage gefesselt und mit Baseballschlägern, Kabelsträngen und brennenden Zigaretten malträtiert worden sein. Bevor die Täter gingen, sollen sie ihr Opfer noch fotografiert, Wertgegenstände und Bargeld eingesteckt haben. Der 30-Jährige habe sich selbst befreien und die Polizei alarmieren können. Die hatte bald eine heiße Spur. Unter anderem half dabei die Auswertung von Handy-Geodaten. Bei Durchsuchungen in Duisburg sollen dann auf einem Notebook und einem Handy die Fotos des Opfers entdeckt worden sein. Und der 30-Jährige soll zumindest einen der 21-Jährigen wiedererkannt haben. Der soll sich ihm spätestens in der Tatnacht als Verlobter der 20-Jährigen zu erkennen gegeben haben.

Eifersucht als Tatmotiv? Das wird vielleicht die Beweisaufnahme klären können. Laut Anklage hatten die 20-Jährige und das spätere Opfer ab Januar eine Beziehung. Ob es sich um eine platonische Freundschaft oder mehr handelte, ist bislang offen.

Fakt ist: Die beiden angeklagten Männer — einer soll wegen Körperverletzung vorbelastet sein — befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Sie sollen sich zwar zur Sache eingelassen haben, als Geständnis wird das aber nicht gewertet. Welche Rolle die 20-Jährige in dem Fall spielt, ist ebenfalls noch unklar. In U-Haft befindet sie sich jedenfalls nicht. Wie die WZ erfuhr, macht die junge Frau derzeit eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsgehilfin.