Stadtentwicklung Belzer-Gelände: Stadt freut sich über den Verkauf
Obwohl es ein Verlustgeschäft ist, gab es nur positive Stimmen über die Übergabe des Grundstücks an der Hastener Straße an das Unternehmen Knipex.
Cronenberg. „Wir werden eine 20-jährige Geschichte jetzt zum Ende bringen können“, sagte Stadtdirektor Johannes Slawig zufrieden zum angekündigten Verkauf des Grundstücks der ehemaligen Firma Belzer an der Hastener Straße. Es soll in den Besitz des benachbarten Unternehmens Knipex übergehen und damit ein langes, eher unerfreuliches Wuppertaler Wirtschafts-Kapitel zu einem guten Abschluss führen. „Eine wichtige, wegweisende Entscheidung“, kommentierte Oberbürgermeister Andreas Mucke: „Knipex gehört zu den ganz Großen dieser Stadt.“
Der Zangen-Hersteller sei nicht nur Nachbar, „sondern ein wachsendes Unternehmen, das in den vergangenen Jahren viele Arbeitsplätze neu geschaffen hat, das Flächen braucht und die Produktion an diesem Standort weiter ausbauen wird“, sagte Slawig.
Verkauft werde alles bis auf das Verwaltungsgebäude, so Slawig. Das bleibe im Eigentum einer städtischen Tochtergesellschaft, „weil Knipex dafür derzeit keinen Bedarf hat“. Es sei überdies teilweise vermietet. Ansonsten aber werde die gesamt Fläche mit Gebäuden und Hallen veräußert — inklusive des Teils, der gegenwärtig die Flüchtlingsunterkunft beinhaltet. Dort sind laut Stadt 79 Personen untergebracht.
Daran soll sich mittelfristig nichts ändern, so Slawig. „Wir haben mit Knipex die Vereinbarung getroffen, dass nicht alle Flächen sogleich genutzt werden“, sagte der Stadtdirektor. Es gehe dem Unternehmen um die Sicherheit, expandieren zu können.
Ein gewinnbringendes Geschäft ist der Verkauf für die Stadt aus finanzieller Sicht indes nicht: „Wir machen einen Buchverlust, werden nicht die Werte erzielen, die wir damals veranschlagt haben.“ Das sei jedoch „besser als die Alternative — der heutige, ungenutzte Zustand“, sagte Slawig,
„Wir freuen uns über die Verkaufsbereitschaft der Stadt“, hieß es gestern auf Anfrage der WZ von Knipex: „Ein Erwerb der Grundstücke würde unsere mittel- und langfristigen Wachstumsperspektiven am Standort Cronenberg deutlich verbessern“, sagte Knipex-Chef Ralf Putsch. Zu Details gibt sich das Unternehmen mit Rücksicht auf die anstehenden politischen Entscheidungen vorerst noch zurückhaltend. Putsch: „Wir möchten insbesondere dem Gremienbeschluss nicht vorgreifen.“