Ausstellung Bergische Uni Wuppertal setzt Zeichen gegen Rassismus

Wuppertal · Anlass sind Schmierereien auf dem Gelände.

Marcel Klein, Mitorganisator der Uni-Reihe „Wir müssen reden!“ gegen Rassismus und Antsemitismus, betrachtet ein Ausstellungsplakat.

Foto: Andreas Fischer

Mit der Kampagne „Wir müssen reden! Dem Rechtsruck an der Uni und im Alltag entgegentreten“ setzen Studierende und Angestellte der Bergischen Universität Wuppertal ein Zeichen gegen rassistische und antisemitische Schmierereien, die auch auf dem Gelände der Universität entdeckt wurden.

Zum Reden und für den „offenen wissenschaftlichen Diskurs, für den die Bergische Universität zu Wuppertal steht“, wie die Leiterin der Kommunikation, Corinna Dönges, erläutert, gab es bei duftenden Waffeln und Erfrischungsgetränken jetzt Gelegenheit. Mit fünf auf Stellwänden fixierten Plakaten luden die Mitglieder der organisierenden Initiativen Mitstudierende und die Beschäftigten der Universität zum Dialog ein.

Dieser Auftaktveranstaltung folgen weitere: „Gesprächsstrategien gegen Rechtsextremismus“ ist ein zweitägiger Workshop unter Leitung von Rahab Njeri, rassismuskritische Beraterin an der Uni Köln, „Empowerment gegen Rassismus in der Uni und im Alltag“ (Ende Mai), „Maskulinistische Identitätsproblematik der politischen Rechten. Autorisierung und Entdemokratisierung in Zeiten der Disruption“ ist ein Vortrag von Birgit Sauer von der Universität Wien, der am 5. Juni im „Hutmacher“, Mirker Straße 48 zu verfolgen ist. Am 17. Juli, ebenfalls um 18 Uhr im Hutmacher, finden Vortrag und Diskussion zum Thema „Angriff auf Literatur und Bildung? Neurechte Lektüre – und Bildungsprogramme in Deutschland und Frankreich“ statt. Referentin ist Cornelia Ruhe von der Universität Mannheim.

Auch Brigitta Wolff, die Rektorin der Bergischen Universität, nimmt Stellung zu der Initiative: „Die Wissenschaft kann der Gesellschaft helfen, von Empörungsrhetorik zu einem konstruktiven Diskurs zu finden – und das zum Wohle aller Beteiligten. Deshalb schätzen wir die von Kolleginnen und Kollegen begleitete studentische Initiative und Ausstellung als wichtigen Beitrag dazu.“

„Die Schmierereien am Campus sind kein Phänomen, das gerade jetzt auftaucht. Das gibt es schon länger, aber die Einschläge von rechts werden häufiger. Deshalb müssen wir Stellung beziehen“, fordert Nikos Ruhling, der den Auftakt der Veranstaltungsreihe mit organisiert hat.

Die Ausstellung klärt
über Nazi-Symbolik auf

Die Ausstellung zeigt Plakate, die – neben Informationen – auch inzwischen mehr oder weniger bekannte Nazi-Symbole wie das Hakenkreuz oder das Sonnenrad erklären. Solche Symbole wurden kürzlich auf dem Uni-Gelände entdeckt. „Sie sind teilweise winzig, aber wir haben alles gemeldet, was wir entdeckt haben. Allerdings sind keine Täter identifiziert worden“, erläutert Corinna Dönges. „Allerdings sind diese Symbole auch außerhalb des Uni-Geländes zu finden. Auf dem Gelände halten sich auch Menschen auf, die mit der Uni nichts zu tun haben“, ist es ihr wichtig zu differenzieren: „Wir sind wie eine Kleinstadt. Mehr als 25 000 Menschen, Studierende und Mitarbeiter gehören zum Uni-Betrieb. Es ist nicht bewiesen, dass es unsere Studierenden oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren, die für die Nazi-Symbolik verantwortlich sind.“