Konjunktur im Bergischen Land Für das Baugewerbe geht es weiter nur aufwärts
Wuppertal · Das Regionale Konjunkturbarometer weist je nach Branche unterschiedliche Aussichten für die Unternehmen aus.
Vom Ende der fetten Jahre hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz kürzlich im Hinblick auf die sich eintrübenden Wirtschaftsprognosen gesprochen. Im 1. Quartal 2019 hat sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland weiter verschlechtert, aber die Entwicklung ist über die verschiedenen Branchen hinweg sehr unterschiedlich. Die Unternehmen im Bergischen Städtedreieck sind laut dem Regionalen Konjunkturbarometer mit der aktuellen Geschäftslage insgesamt immer noch zufrieden, obwohl im Verarbeitenden Gewerbe die Auftragseingänge aus dem Ausland abnehmen und in der Transport- und Logistikwirtschaft die Geschäftserwartungen deutlich zurück geschraubt werden müssen.
In den Branchen Dienstleistungen und Handel sowie beim Baugewerbe fallen die Prognosen weiterhin positiv aus, so das Ergebnis einer Unternehmensbefragung durch das Institut für Unternehmensforschung und Organisationspsychologie an der Bergischen Universität, das quartalsweise das Regionale Konjunkturbarometer erstellt. Die Geschäftslage im Baugewerbe verbesserte sich noch einmal im Vergleich zu dem anhaltenden Boom der vergangenen Jahre. Die Bauunternehmen kommen kaum mit der Arbeit nach, die große Nachfrage schlägt sich deutlich in den Preisen nieder. Handel und Baugewerbe erwarten für den weiteren Jahresverlauf ein weiteres Wachstum.
In Wuppertal liegt die Exportquote mit rund 60 Prozent der Umsätze im Vergleich zum Rest des Bergischen Landes und zu Gesamt-NRW sehr hoch. Aufgrund der aktuellen politischen Lage mit zahlreichen globalen Krisenherden blicken gerade die stark exportorientierten Unternehmen pessimistischer in die Zukunft als die am Binnenmarkt agierenden Dienstleister oder das überwiegend regional agierende Baugewerbe. Insgesamt wird die Bergische Wirtschaft weniger dynamisch als in den vorangegangenen Jahren wachsen, erwarten Prof. André Betzer und Junior-Professor Markus Doumet. Von einer Rezession ist im Städtedreieck jedoch keine Rede.
An der Umfrage für das 1. Quartal 2019 haben 238 Unternehmen mit rund 19750 Beschäftigten teilgenommen. Damit konnte die Anzahl der teilnehmenden Unternehmen erneut leicht gesteigert werden. „Im Verhältnis zur Grundgesamtheit ergibt sich eine ausgeglichene Verteilung der Unternehmen sowohl über die verschiedenen Sektoren als auch über die verschiedenen Beschäftigungsgrößenklassen“, heißt es im aktuellen Konjunkturbarometer.
Die Zahl der Arbeitslosen nimmt in Wuppertal wie im gesamten Bergischen Land seit 2013 kontinuierlich ab und hat sich zum Jahresbeginn bei 8,0 Prozent (Städtedreieck 7,6 Prozent) eingependelt. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Unterbeschäftigungsquote in Wuppertal sogar um 1,3 Prozentpunkte auf 14,7 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote umfasst auch alle Teilnehmer an arbeitspolitischen Maßnahmen, Personen die kurzfristig arbeitsunfähig sind, sowie ältere Arbeitssuchende und ist daher aussagekräftiger als die Arbeitslosenquote.
Im Regionalen Konjunkturbarometer für das 1. Quartal 2019 ist dem Druckgewerbe im Städtedreieck ein Sonderbericht gewidmet.