Berufskolleg: „Die Schule werde ich vermissen.“
Die Schulleiterin Gabriele-Elisabeth Lange-Kirschbaum geht in den Ruhestand — und wird am Donnerstag an der Schule groß verabschiedet.
Wuppertal. Als Schülerin ist sie „wirklich ungern zur Schule gegangen.“ Als Lehrerin aber um so lieber.
Denn Gabriele-Elisabeth Lange-Kirschbaum, Leiterin des Berufskollegs am Kothen, hat eben wegen ihrer eigenen Erfahrungen als Schülerin stets versucht, die Dinge so zu machen, dass ihre Schüler gerne zur Schule kommen. Nun geht die Schulleiterin in den Ruhestand. Am Donnerstag wird sie groß verabschiedet.
31 Jahre und sechs Monate ist Gabriele-Elisabeth Lange-Kirschbaum am Berufskolleg tätig, 17 Jahre davon als Schulleiterin. Und über all diese Zeit sagt sie: „Ich habe die Schüler stets geliebt.
Da gibt es bis heute Freundschaften aus den verschiedenen Generationen, und die betreffen längst nicht nur die stromlinienförmigen Schüler.“ Bei den Info-Tagen des Berufskollegs tauchen dementsprechend bis jetzt immer wieder ehemalige Schüler auf, um den Kontakt aufzufrischen.
Wenn die Schulleiterin auf die vielen Berufsjahre zurückblickt, dann gesteht sie aber auch: „Ich wünschte mir, dass die Dinge, die von oben kommen, deutlicher zu Ende gedacht wären.“
Ansonsten überwiegt eindeutig die Freude über den Beruf und die Zusammenarbeit mit den Kollegen. Zur Schule sagt sie: „Das ist mein Baby.“ Und zu ihrem Büro und dem Blick auf das schöne Gelände am Kothen: „Das werde ich wirklich vermissen.“
Was sie bei der Abschiedsfeier erwarten kann, weiß sie nicht. Klar ist nur: In den vergangenen Tagen hörten die Gespräche zwischen den Kollegen auffällig häufig einfach auf, wenn die Schulleiterin dazu kam. Die Planungen für den großen Tag laufen also.
Dabei war es zu Beginn ihrer Karriere gar nicht so klar, dass es in den Schuldienst gehen würde. Gabriele-Elisabeth Lange-Kirschbaum hat nach der mittleren Reife zunächst ein Jahr lang ein Praktikum in einer Schreinerei gemacht, dann an der Fachhochschule Wuppertal Innenarchitektur studiert, anschließend in einem Düsseldorfer Architekturbüro gearbeitet und danach politische Wissenschaften und Wirtschaftspädagogik studiert, um schließlich in den Lehrerberuf einzusteigen.
Die große Leidenschaft? Die gilt der Gestaltung. Und genau das ist auch der Schwerpunkt der Schule mit den rund 800 Schülern und knapp 60 Kollegen. Eine der Eigenschaften, die sich die Schüler dabei aneignen müssen: „Gestaltung hat unendlich viel mit Selbstdisziplin zu tun.“ Ständiges Überarbeiten und neu Ansetzen gehöre dazu.