Besuch bei den Tierkindern im Zoo
In den Ferien gibt es besondere Führungen für Kinder. Eine zeigte den jungen Besuchern jetzt den tierischen Nachwuchs.
Wuppertal. Auch beim Wuppertaler Zoo wird in den Sommerferien an die Kinder gedacht: Dienstags und Donnerstags dürfen sie am Vormittag an einer rund eine Stunde dauernden Führung teilnehmen und lernen viel über die großen und kleinen Tiere, die dort ein Zuhause gefunden haben.
„Seht ihr da unten die Klappe?“ Zooführerin Clarissa Kolzknecht fragt die Kinder, die vor der dicken Glasscheibe stehen. „Da können die Gibbons rein- und rausgehen.“ Als die Affen sich gegenseitig durch den Käfig jagen, erklärt der fünfjährige Noa: „Die spielen Nachlaufen. Das mache ich im Kindergarten mit meinem Freund auch.“
Dann will Holzknecht wissen, wie mutig die Kinder sind. „Sehr mutig“, sind sie sich schnell einig. „Dann habe ich eine Idee. Wir gehen über die Wackelbrücke. Mit ganz viel Schwung.“ Und schon flitzen die Kinder über die Holzbrücke mit dem Geländer aus Seilen. Und stehen vor dem Käfig der Bartaffen. Warum sie diesen Namen bekommen haben ist nicht zu übersehen, wenn man in ihre Gesichter schaut.
Die Kinder erfahren, dass die Bartaffen Vegetarier sind und gerne Salat essen. Muriel will wissen, warum nicht einfach alle in den Käfig gehen. „Das sind wilde Tiere. Auch wenn sie so niedlich aussehen“, erklärt die Zooexpertin. Im nächsten Käfig leben die Roten Varis. Die Tierbabys kuscheln sich eng an ihre Mamas „Die sind aber süß“, wird geraunt.
Wie weit Tiere springen können, das lässt sich an einem langen Sandkasten im Zoo erkennen. Auf einer runden Holzscheibe steht „Maus - 50 Zentimeter“ geschrieben, weiter hinten steht „Känguru - 10 Meter“. „Jetzt gucken wir mal, wie weit ihr springen könnt“, schlägt die Zooführerin vor, nachdem geklärt war, wer mit welchem Anlauf starten will. Anton kann so weit springen wie ein Marder. So weit wie ein Wildschwein, nämlich vier Meter, kann natürlich nur das Wildschwein springen.
Auch die Frage, wie die Klammeraffen zu ihrem Namen kommen, wurde beantwortet: „Die können sich mit ihrem Schwanz festklammern, weil sie auf der Innenseite dort kein Fell haben.“ Das ist dann ja wie ein dritter Arm“, rief ein pfiffiger Knirps.
Gleich gegenüber dem Affenhaus steht eine Elefantenfamilie in ihrem Park ähnlichen Zuhause. Zu sehen ist auch Elefantenbaby Tuffi: „Sie ist zwar erst ein Jahr alt, aber bestimmt schon schwerer als euer Papa“, ist sich die Zooführerin sicher. Als sie fragt, wer etwas über Elefantenbabys weiß, erzählt ein Mädchen die Geschichte vom Elefantenbaby, das vor vielen Jahren aus der Schwebebahn gefallen war. Holzknecht erklärt, dass sich die Tuffi von damals nicht ernsthaft verletzt hat. Als sie aus ihrer Tasche erst ein Glas mit Bonbons holt, aus dem sich alle Kinder eins herausfischen dürfen, und dann eine Elefanten-Handpuppe überstreift, da dürfen alle Kinder zumindest diesen Elefanten mal streicheln.
„Wisst ihr auch, dass Elefanten gejagt werden?“ Ein Junge weiß sogar warum: „Das ist wegen der Stoßzähne“, sagt er. „Und die sind ja eigentlich gar nichts wert. Nicht so wie Gold oder Silber“, erklärt die Expertin. Nach einem Besuch im Haus der Menschenaffen endet nach rund einer Stunde die Kinder-Ferienführung.
„Wir haben heute zwei Gruppen gebildet. Die kleinen Kinder sind mit mir gegangen, die etwas größeren hat meine Kollegin herumgeführt“, erklärt Clarissa Holzknecht die Vorgehensweise. So könnten sie die Führungen dem Alter der Kinder anpassen, damit es für alle spannend sei.