Falsche Abrechnungen Betrug mit Corona-Tests: Wuppertaler Staatsanwaltschaft ermittelt in sieben Fällen

Wuppertal · Die mehr als ein Dutzend Beschuldigten sollen Testzentren in Wuppertal, Solingen, Remscheid und Oberhausen betrieben haben.

Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrug in Corona-Testzentren.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft ermittelt in Zusammenhang mit Coronatests derzeit in sieben Verfahren gegen mehr als ein Dutzend Beschuldigte im bergischen Städtedreieck. Das teilte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert auf Anfrage unserer Redaktion mit. Testzentren wurden in Solingen, Wuppertal, Remscheid und Oberhausen betrieben, die Betreiberfirmen der Beschuldigten hätten ihren Sitz in Wuppertal, Remscheid und Düsseldorf. „Wir sind noch ziemlich am Anfang. Ob es zu Schäden gekommen ist und wie hoch diese ausfallen werden, können wir noch nicht beurteilen“, so Baumert. Auch zur Dauer der Ermittlungen könne er aktuell keine Angaben machen.

Ausgangspunkt der Ermittlungen sei häufig eine Prüfung der Abrechnung des Testzentrums durch die zuständige Kassenärztliche Vereinigung. Sogenannte „Bürgertests“ auf das Coronavirus wurden lange Zeit kostenfrei angeboten, um einen Überblick über das Infektionsgeschehen zu erhalten. Testzentren wurden schnell und unbürokratisch aufgebaut – mit einem Nebeneffekt: „Es war zumindest sehr einfach, zu betrügen, weil es keine oder kaum Kontrollen gab. Ein ehrlicher Mensch lässt sich aber eben auch nicht von der Gelegenheit zu einer Straftat verführen“, so Baumert. Ermittelt werde gegen 15 Personen wegen des Verdachts auf Betrug, möglicherweise liege sogar gewerbsmäßiger Betrug vor. „In diesem besonders schweren Fall sind mindestens sechs Monate Haft vorgesehen – und bis zu zehn Jahre Haft möglich.“

(red)