Tierwelt Bienen trotzen der Megahitze

Wuppertal · Mit ihren Flügeln sorgen die Insekten für einen Luftzug, der den Nachwuchs schützt.

Bei fast 40 Grad wissen sich Bienen zu helfen.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Sie sind echte Überlebenskünstler: Auch die Megahitze der vergangenen Tage stecken Bienen gut weg. Bei Temperaturen um die 40 Grad schützen sie den Nachwuchs mit einer ganz natürlichen Ventilation. Am Flugloch kühlen die fleißigen Insekten den Bienenstock mit Hilfe ihrer Flügel. Durch das Fächeln wird ein Luftzug erzeugt, der für erträgliche Temperaturen im Inneren sorgt.

„Sonst würde die Brut, die hauptsächlich aus Eiweiß besteht, gerinnen“, erklärt Karl Bechem, Vorsitzender des Imkervereins Vohwinkel und Umgebung. Soweit lassen es die gelbschwarzen Helfer allerdings nicht kommen. Überhaupt sind sie hart im Nehmen. „Bienen gibt es schon seit Millionen von Jahren, die wissen sich auch bei Hitze zu helfen“, erläutert Bechem. Allerdings gefährden nach Ansicht des Experten schädliche Umwelteinflüsse und die weitere Industrialisierung der Landwirtschaft die Bienenpopulation in Deutschland. Er verweist auf Länder wie Japan oder China, wo die Blüten teilweise schon mit dem Pinsel bestäubt werden müssen. Besonders landwirtschaftliche Monokulturen machen es der Biene schwer. Dabei geht es ohne sie überhaupt nicht.

Wenn die nützlichen Insekten nicht die natürliche Bestäubung übernehmen würden, wären die Folgen gerade für den Menschen dramatisch. Dann käme es etwa zu massiven Ernteausfällen in der Landwirtschaft. Mittlerweile hat sich diese Bedeutung durchaus herumgesprochen. Das wurde auch beim letzten Imkertag am Bürgertreff Lüntenbeck deutlich. Hier gab es einen lebendigen Einblick in die Welt der Bienen. Es wurden verschiedene Imkerwerkzeuge vorgestellt und natürlich durfte auch Honig aus eigener Produktion probiert werden. Besonders für die kleinen Bienenfans war der Besuch interessant. Sie konnten im Schaukasten nach der Königin Ausschau halten. Die Hobbyimker aus dem Wuppertaler Westen freuten sich über das Interesse der Besucher. „Wir merken schon, dass sich immer mehr Menschen mit dem Thema beschäftigen“, sagt Karl Bechem.

Wer Sommerblumen pflanzt,
tut der Wildbiene etwas Gutes

Sehr am Herzen liegt ihm auch die Wildbiene „Wenn Hobbygärtner ihr etwas Gutes tun wollen, dann sollten sie auf eine Blütenvielfalt achten und auch Sommerblumen erhalten“, erläutert der Vorsitzende. Klatschmohn und Lavendel sorgen etwa für Pollen und Nektar. Die Zeit der Wildbienen und auch die der Hummeln und Wespen endet aber in den kommenden Wochen. „Die Insekten sterben ab, was ganz normal ist“, betont Bechem.

Angesichts der verbreiteten Sorge um tote Hummeln, die durch ihre Größe besonders auffallen, gibt er Entwarnung. „Die Königin überlebt und bildet im nächsten Jahr ein neues Volk“, erklärt der Vorsitzende des Imkervereins. ebi