Bilderrätsel Blick vom Gaskessel Drei Türme schreiben Wuppertaler Stadtgeschichte
Heckinghausen/Elberfeld. · Was sehen Sie dieses Mal beim Blick vom Gaskessel? Sie können zwei Freikarten gewinnen.
Das war knifflig! Nach drei Türmen war zuletzt im Bilderrätsel „Blick vom Gaskessel“ gefragt, und während sich Elisenturm und Bismarckturm auf der Hardt noch einfach identifizieren ließen, war der weiter entfernte Turm dazwischen nur schemenhaft zu erkennen. Wer sich mit Himmelsrichtungen und Perspektiven hier auskennt, fand aber schnell heraus, dass es sich um den Weyerbuschturm auf dem Nützenberg handelt.
Heute wird es einfacher, versprochen! Modern und frisch saniert, wirkt der mächtige weiße Gebäudeblock auf unserem heutigen Suchbild. Wozu gehört er?
Zurück zu unseren drei Türmen. Der älteste ist der Elisenturm, errichtet 1838 vom Textilfabrikanten und Stadtrat Engelbert Eller auf der Hardt, der Villa Eller. Gebaut wurde er auf dem Fundament einer alten Windmühle und diente anfangs als Sternwarte. Ab 1850 war er als Aussichtsturm zugänglich. 1907 wurde der 21 Meter hohe Turm der Stadt übertragen und Teil des Botanischen Gartens. Nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinem Kuppeldach noch einmal als Sternwarte genutzt, wurde er in den 1960er Jahren saniert. Der Kuppelsaal dient heute als Ausstellungsraum und Trausaal. Benannt wurde der Elisenturm nach Elisabeth Ludovika von Bayer, Gemahlin des späteren Preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV, in dessen Herrschaftsgebiet Elberfeld und Barmen lagen.
Auch der Weyerbuschturm geht auf eine Privatinitiative zurück. Zum Bau des Turms gründete der Knopffabrikant und Stadtrat Emil Weyerbusch eine Stiftung. Nach kurzer Bauzeit konnte der 25 Meter hohe Turm auf dem 259 Meter hohen Nützenberg am 1. November 1898 eingeweiht werden. Die beiden Balkone wurden 1945 von britischen Besatzungstruppen zugemauert und als Funkkabine genutzt. Dieses Turmzimmer ist heute verschiefert. 1981/82 wurde der Turm saniert. Nachdem 2008 Teile des Dachs heruntergefallen waren, wurde weiterer Sanierungsbedarf ermittelt, wegen der Kosten aber noch nicht umgesetzt, so dass der Turm nicht zugänglich ist. Ein Förderverein arbeitet aber mit dem Gebäudemanagement an einem Sanierungsplan. 2021 sollen die Arbeiten starten.
Der jüngste des Trios ist der Bismarckturm. Dabei war der ehemalige Reichskanzler, nach dessen Tod überall in Deutschland Bismarcktürme entstanden, bereits 1898 gestorben. Die Nachbarstädte Barmen und Elberfeld planten gemeinsam die Errichtung des Turms, der auf Barmer Gebiet ganz nah an der Stadtgrenze liegt und den mit 234 Metern annähernd höchsten Punkt des Hardt-Berges markiert. Die Spendensammlung zog sich hin. Erst 1907 wurde der 22 Meter hohe Turm eingeweiht und 1908 freigegeben. 1999 und 2002 wurde er saniert. Theoretisch könnte er für Besucher geöffnet werden, doch es fehlen Freiwillige für den Betrieb. gh