Brand in Barmen: Feuerwehrmann verletzt - Lagerhalle eingestürzt
Barmen. Der Feuerschein war weithin sichtbar, der penetrante Brandgeruch auf dem Werth in Barmen spürbar: Am heutigen Dienstagnachmittag gegen 16.40 Uhr ist ein Teil des ehemaligen Bahnhofs Heubruch an der Münzstraße in Flammen aufgegangen.
Etwa eine Stunde später stürzten 600 Quadratmeter einer Fachwerk-Halle unmittelbar am AWG-Recyclinghof ein. Dabei wurde ein Retter (24) der Freiwilligen Feuerwehr von herabstürzenden Gebäudeteilen getroffen und schwer verletzt. Mit Verdacht auf einen Beinbruch wurde der 24-Jährige ins Krankenhaus gebracht. Verletzt wurde sonst niemand. Der Recyclinghof hat dienstags geschlossen.
Die Kripo geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus und hat auch schon einen konkreten Verdacht. Zeugen hatten, kurz nachdem die Flammen aus dem Dach der Halle schlugen, mehrere Kinder und Jugendliche wegrennen sehen. Noch am Abend wurden mehrere Personen im Alter von 13 bis 17 Jahren zur Vernehmung ins Präsidium gebracht und die Erziehungsberechtigten verständigt. Im und am Ex-Bahnhof hatte es es bereits früher immer wieder mal Brandstiftungen gegeben — im Vergleich zum Großeinsatz an diesem Dienstag verliefen die Fälle aber glimpflich. Zwischenzeitlich war die Halle von der AWG genutzt worden, zuletzt stand das Gebäude leer und zum Verkauf. Wie schwer der vom Brand betroffenen Gebäudekomplex beschädigt ist, ist derzeit noch nicht absehbar.
Insgesamt waren 150 Feuerwehrleute im Einsatz. Darunter die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren und eine Einheit aus dem benachbarten Solingen. Laut Feuerwehr haben Messungen ergeben, dass keine Gefährdung für die Anwohner durch Rauch bestand. Der Geruch lag allerdings noch stundenlang im Osten der Stadt in der Luft. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Nacht. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Weitere Zeugenaussagen nimmt die Kripo unter der Rufnummer 2840 entgegen.
Zusätzliche Feuerwehrleute wurden während des Einsatzes aktiviert, um die verwaisten Wachen zu besetzen - so sollte der Grundschutz der Stadt sichergestellt werden. Das war auch notwendig, weil praktisch zeitgleich zu dem Brand an der Güterstraße ein Küchenbrand an der Güterstraße in Elberfeld gemeldet wurde. Die Feuerwehr räumte das Mehrfamilienhaus und löschte die Flammen unter Atemschutz. Außerdem retteten sie, wie es im Einsatzbericht heißt, die Katze "Mausi" aus der Brandwohnung. Verletzt wurde niemand. spa/esk