Braucht Wuppertal Fahrradboxen?

FDP-Fraktion will Einrichtung in der Stadt.

Wuppertal. Es würde Konsequenz bedeuten: Die FDP-Fraktion hat ihren Vorschlag zur Errichtung von Fahrradboxen in den Rat gebracht, sie möchten einen runden Tisch mit Vertretern, um solche Boxen schnellst möglich umzusetzen. Ein alter Hut, aber sinnvoll, meint ADFC-Vorsitzender Klaus Lang dazu.

Demnach sollen vor Supermärkten, an zentralen Plätzen oder an Bahnhöfen Container aufgestellt werden, an denen Fahrradfahrer ihr teures Rad einschließen könnten. Düsseldorf hat welche, Haan, und auch Solingen haben Fahrradboxen, nur Wuppertal hat noch keine, wobei am neuen Döppersberg bereits 20 eingeplant sind.

Das gehöre zum Gesamtkonzept der fahrradfreundlicheren Stadt, dass an den Flächen die geschaffen wurden, zusätzlich noch Boxen aufgestellt werden, argumentiert die Verkehrspolitische FDP-Sprecherin, Gabriele Röder. Schließlich müssten die Radfahrer, die beispielsweise auch die Nordbahntrasse benutzen, ihre Fahrräder unterstellen können.

„Wir stellen uns einen runden Tisch vor, an dem auch Einzelhändler, Vertreter der Bahn und Parkplatzbesitzer teilnehmen“, so die Sprecherin weiter. Der Vorstoß soll als Anstoß gesehen werden.

Und was käme auf die Stadt zu? Laut Röder koste eine Box um die 1000 Euro, man könnte eventuell ja auch über Werbung finanzieren. Klaus Lang von ADFC kennt nennt auch höhere Zahlen. Mittlerweile würden die Boxen elektronisch betrieben, was eine fünf bis sechsstellige Summe in der Anschaffung ausmache.

„Es ist eigentlich nichts Neues“, sagt Lang. Es habe auch schon Mittel für Boxen an der S-Bahn-Linie 9 gegeben. Nur gebe es noch zusätzliche Hürden neben der Finanzierung: Wo sollten die Boxen aufgestellt werden und wer verleiht die Boxen, das sei überall anders geregelt. Diese Fragen müssten sich die Vertreter an einem runden Tisch stellen.

Die Stadt Haan hat bereits 2008 acht Boxen installiert. Allein das Metallgerüst ohne Fläche habe 6500 Euro gekostet, berichtet Guido Mehring, Leiter vom Haaner Tiefbauamt. Die Boxen kommen gut an, momentan sind alle vermietet. Die Boxen sind übrigens kostenlos, die Voraussetzung ist allerdings, dass der benutzer ein Bahnticket hat. der Verkehrsverbund VRR hat 75 Prozent der Kosten übernommen.

Das Fahrradfahren hat mittlerweile eine deutlich höhere Stellung in der Stadt“, sagt Lang. Dementprechend würde es sich lohnen, auch über Boxen nachzudenken, da auch immer mehr Hobbyradler ihr teures Pedelecs unterbringen können. Laut ADFC kommen 421 gestohlene Räder auf 100 000 Einwohner, und die Aufklärungsquote liege bei zehn Prozent.