Burgholztunnel „Der Tunnel muss in der Lage sein, automatisch zu reagieren“
Der Burgholztunnel kann sich selbsttätig sperren: Zum Beispiel, wenn ein hoher Temperaturunterschied gemeldet wird.
Wuppertal. Mit der Sperrung von B7 und Kiesbergtunnel sind die Wuppertaler Leid gewöhnt. Am Samstag sorgte dann auch noch ein technischer Defekt um 8.36 Uhr für einen Ausfall des Burgholz-Tunnels. Der technisch perfekt ausgerüstete Tunnel ist inzwischen gut neun Jahre alt und die ersten Bauteile versagen ihren Dienst.
„Der Tunnel läuft im Automatik-Betrieb“, erklärt Andreas Zenz, Leiter der Projektgruppe Tunnel beim Straßenbetrieb NRW. Sensoren messen im gesamten Tunnel verschiedene Parameter, Computer reagieren automatisch darauf. So wird etwa die Beleuchtung in beiden Endbereichen des Tunnels der Helligkeit außerhalb angepasst.
Meldet nun einer der im ganzen Tunnel verteilten Linienbrandmelder einen großen Temperaturunterschied, so sperrt sich der Tunnel sofort selbsttätig. Die Ampeln schalten auf Rot und die Feuerwehr wird automatisch alarmiert. Natürlich wird auch ein Mensch informiert: Er sitzt in der Tunnelleitzentrale von Straßen NRW in Duisburg. Von dort aus beobachten Experten an sieben Tagen pro Woche 24 Stunden alle Tunnel in NRW und reagieren bei Auffälligkeiten. Wenn wie am Samstag um 8.36 Uhr ein Brand gemeldet wird, wird nicht nur Feuerwehr und Polizei zum Tunnel geschickt, sondern auch gleich die zuständige Wartungsfirma.
Wenn die Feuerwehr festgestellt hat, dass im Tunnel kein Brand ausgebrochen ist und auch keine hilflose Person versorgt werden muss, müssen die Spezialisten der Wartungsfirma herausfinden, welches technische Bauteil den Fehlalarm ausgelöst hat.
Erst wenn dieses ausgetauscht ist, dürfen wieder Autos durch den Tunnel rollen. „Wenn wir den Verkehr freigeben, muss der Tunnel in der Lage sein, automatisch zu reagieren“, betont Andreas Zenz. Denn wenn genau dann ein Unfall passiert, während ein kleines Bauteil repariert wird, könnte das verheerende Folgen haben: Wenn bei einem Brand die Lüftungsanlage nicht anspringt oder die Fluchtwegeanzeige ausfällt, können schnell Personen zu Schaden kommen.
2006 war der Burgholztunnel auf dem modernsten Stand der Sicherheitstechnik. Andere Tunnel wurden und werden nachgerüstet. Doch die nächste Sicherheitsstufe ist schon wieder in Arbeit. „Die Sicherheitstechnik entwickelt sich ständig weiter“, sagt Zenz. Und je mehr elektronische Teile den Tunnel überwachen, desto mehr können auch kaputt gehen.