Brauchtum: 25 Jahre Wuppertaler Originale

Am Freitag feiert eine Institution in Wuppertal Jubiläum: Seit 25 Jahren gibt es die Wuppertaler Originale.

Wuppertal. Der Pfarrkarneval bei St. Antonius 1982 markierte eine Zeitenwende. Damals hatten die drei Wuppertaler Originale, Mina Knallenfalls, Husch Husch und Zuckerfritz, ihren ersten Auftritt. Klaus Schulte, Richard Grüneberg und Michael Overödder, begleitet von Andreas Hilbert am Akkordeon hatten die Idee, in die Haut des legendären Proletariermädchens, des Vagabunden mit dem Margarinekarton und des Boten mit der Schubkarre zu schlüpfen. Ein paar originelle Melodien, versehen mit neuen Texten und ein paar Dönekes - das reichte für einen gelungenen Karnevalsabend.

"Unser Programm war für eine Session geplant, größere Pläne hatten wir gar nicht", erinnert sich Richard Grüneberg. Doch er sollte sich irren. Niemals hätte er geglaubt, ein viertel Jahrhundert später immer noch als Husch Husch auf der Bühne zu stehen.

"Die Idee mit den Originalen ist so gut angekommen, dass das Konzept schnell zum Selbstläufer wurde. Wir waren die ersten, die den legendären Gestalten neues Leben eingehaucht haben. Es war, als hätten die Wuppertaler nur darauf gewartet", berichtet Klaus Schulte.

Der Erfolg der Wuppertaler Originale gründet sich jedoch nicht allein auf die Figuren. "Wir sind tagesaktuell, wenn irgendwo etwas Neues geschieht, dann haben wir es schon am nächsten Wochenende im Programm", sagt Grüneberg und nennt auch gleich seine wichtigste Informationsquelle: "Die WZ, die Themen in der Zeitung sind auch unsere."

So kommt es, dass der "Bunker" am Alten Markt noch gar nicht fertig gestellt ist, da wird er von den Wuppertaler Originalen schon spöttisch besungen.

Mina, Husch Husch und ihr heutiger musikalischer Begleiter Klaus Prietz nehmen wie ihre Vorbilder kein Blatt vor den Mund. Keine kommunalpolitische Entscheidung ist vor einem Schüttelreim sicher, keine Ereignisse zu schade, um als Dönekes verarbeitet zu werden. Als "Stimme der Bürger" verstehen sich die Wuppertaler Originale - und diese Botschaft kommt an, längst nicht mehr nur im Karneval und nicht nur in Wuppertal. Die Originale tragen den Namen ihrer Stadt auch auf internationale Bühnen in die Partnerstädte.

Doch das Schicksal meinte es nicht immer gut mit den Originalen. 1997 gerieten sie in ihre erste Krise. "Die Termine nahmen einfach überhand. Wir wollten aufhören, aber die Wuppertaler wollten das nicht. Also machten wir weiter", erklärt Grüneberg.

Bald schon folgte die erste CD (1999). Die sollte Michael Overödder nicht mehr erleben. Er starb, bevor die Platte in den Handel kam. Die beiden verblieben Originale entscheiden sich, die Figur des Zuckerfritz nicht neu zu besetzen. "Das waren wir unserem Freund schuldig", erklärt Schulte.

Also touren Mina Knallenfalls und Husch Husch, begleitet von Klaus Prietz, als Wuppertaler Originale durch die Stadt, treten im Karneval, bei Geburtstagen und Hochzeiten auf. Ihre Musik ist so frisch wie eh und je, ihre Texte erdig, frech und originell.

Jubiläum: Zum Jubiläumsempfang laden die Wuppertaler Originale heute um 15 Uhr ins Rathaus Barmen (3. Etage) ein. Geboten wird ein Querschnitt aus dem Programm.

CD: Die beiden CDs "Ich bin verliebt in eine Stadt" (1999) und "Wir sind ja Wuppertaler" (2002) sind in vielen Musikgeschäften, Büchereien und im Wuppertaler Brauhaus erhältlich. Eine Liste mit den Verkaufsstellen gibt’s im Internet.

Kontakt: Die Wuppertaler Originale sind telefonisch unter 799 28 74 zu erreichen. Natürlich gibt es die Originale auch im Internet unter