Brustkrebs: Das „Foto“, das Leben rettet
Seit fünf Jahren gibt es auch in Wuppertal das Mammographie-Screening-Programm, eine systematische Brustkrebs-Vorsorge.
Wuppertal. Brustkrebs: Groß ist die Angst vor der Krankheit — groß ist aber auch immer noch die Hemmschwelle vieler Frauen, rechtzeitig zur Vorsorge zu gehen. Dabei kann die frühzeitige Erkennung von Vorstadien und kleinen Tumoren in vielen Fällen Leben retten, wie die Leiter des Wuppertaler Brustzentrums, Professor Jürgen Hucke, und Dr. Jörg Falbrede, betonen.
Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen: Mehr als 57 000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich neu, mit zunehmendem Alter steigt das Risiko. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 63 Jahren.
Um die Früherkennung zu verbessern, werden auch in Wuppertal seit fünf Jahren systematisch alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zum sogenannten Mammographie-Screening eingeladen. Dabei handelt es sich um ein bundesweites Programm zur Brustkrebsfrüherkennung — kassenfinanziert und damit für viele Patientinnen kostenfrei. Den inzwischen fast 107 000 Einladungen in Wuppertal wurde bis Juni 2011 in rund 62 000 Fällen gefolgt.
Bei der Mammographie wird die Brust mittels Röntgenstrahlung durchleuchtet. Sie wird dabei zusammengedrückt — was zuweilen als unangenehm empfunden wird, wie die programmverantwortliche Wuppertaler Ärztin Dr. Renate Tewaag erläutert. „Aber es handelt sich dabei nur um einen ganz kurzen Moment, der weniger unangenehm ist als so mancher Zahnarztbesuch“, ergänzt Dr. Falbrede.
Die Untersuchungsmethode ist dennoch nicht unumstritten, und bei Patientinnen gibt es nach wie vor Informationsbedarf: Wie hoch ist die Strahlenbelastung? Welche Vor- und Nachteile hat diese Art der Früherkennung, welche ist die individuell geeignete?
Fragen rund um das Vorsorge-Programm werden im Bergischen Screeningbüro unter Telefon 75 88 180 beantwortet. Außerdem gibt es Online-Sprechstunden: In der kommenden Woche werden aus Wuppertal Dr. Markus Stuhrmann und die Screening-Koordinatorin Iris Michelmann am Donnerstag, 20. Oktober, von 15 bis 16 Uhr im Internet Fragen beantworten.
Weitere Infos gibt es auch bei der Zentralen Stelle der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein als der einladenden Stelle. Adresse: Tersteegenstraße 9, 40 474 Düsseldorf, Telefon: 0211-5970 7000.
Internet: www.mammoprogramm.de