Wuppertal Bürger prüfen neuen Regionalplan

Bislang stößt die Auslegung des Entwurfs im Rathaus auf eher geringes Interesse. Dokument kann bis 7. Oktober eingesehen werden.

Foto: M. Bergmann

Wuppertal. Im Rathaus liegt bis zum 7. Oktober die überarbeitete zweite Version des Regionalplans Düsseldorf aus. Die 218 Seiten sind die Planungsgrundlage für die weitere Entwicklung im Regierungsbezirk Düsseldorf, sie gibt sozusagen die Leitpfosten für die Planungen der Kommunen zwischen Niederrhein und Bergischem Land bei der Aufstellung von Flächennutzungsplänen und den damit verbundenen Bebauungsplänen vor. „Der Regionalplan ist das Korsett, in dem wir uns mit der Stadtentwicklung in den kommenden Jahren bewegen“, sagt Rüdiger Bleck, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung im Rathaus. Bis zum Jahr 2035 soll der neue Regionalplan gelten.

Der neue Regionalplan schreibt den damaligen Gebietsentwicklungsplan von 1999 fort. Bereits seit März 2010 wird an der Aufstellung des neuen Planes gearbeitet, die Entscheidung dafür hatte der Regionalrat der Bezirksregierung Düsseldorf gefällt. Neben der Politik und den Trägern öffentlicher Belange werden auch die Bürger erneut zu dem Thema befragt, können sich mit ihren Anliegen einbringen. Die erste Version des Regionalplans lag bereits zwischen Oktober 2014 und März 2015 aus. Aufgrund der Änderungen wird nun seit August noch einmal die überarbeitete Version des Plans ausgelegt.

Für die Kommunen und die Bürger ist der Regionalplan also durchaus von Bedeutung, allerdings sind die Planungsvorgänge recht abstrakt und allgemein. „Das ist doch ziemlich weit von der Lebenswelt der Bürger entfernt“, räumt Bleck ein. Der für Flächenmanagement zuständige Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Volker Knippschild, konzediert dann auch, dass die Resonanz der Bürger auf die Auslegung des überarbeiteten Regionalplans bislang „nicht ganz so stark“ ausfällt. Gut eine Handvoll Bürger hatte sich das Dokument im Rathaus im August persönlich angesehen und die Einsicht auf einer Liste notiert — den Besuchern ging es dabei um Vorhaben wie etwa die möglichen Baumaßnahmen auf der Kleinen Höhe (Forensik) oder das Gewerbegebiet in Nächstebreck.

Dass die Nachfragen im Rathaus so bescheiden ausfallen, dürfte nach Angaben von Knippschild damit zusammenhängen, dass der Regionalplan auch im Internet angesehen werden kann. Und in der Tat kann die Masse an Papier, die auf die Besucher im Rathaus wartet, durchaus verschrecken. Da gibt es den eigentlichen Regionalplan, der elf Kapitel umfasst und unter anderem Vorgaben zur Siedlungs- oder Infrastruktur macht, die Lage von Gewerbe- und Wohngebieten definiert oder jene Flächen festlegt, die als Freiraum erhalten bleiben müssen.

Hinzu kommen noch einmal zwei dicke Konvolute mit Erläuterungsberichten beziehungsweise einem Anhang. Das macht in der Summe einen „Wälzer“ von rund 3000 Seiten — nichts, in das man sich aus Langeweile oder Interesse an bürokratischen Verordnungen vertiefen möchte.

Dass die Überarbeitung des Regionalplans großartig neue Erkenntnisse und Möglichkeiten zur Erschließung von Flächen in Wuppertal bringen kann, erwartet Abteilungsleiter Bleck nicht. Aufgrund der Topographie und „der engen kleinteiligen Mischung von Wohn- und Gewerbeflächen sind die Entwicklungsspielräume begrenzt“. Die Mehrzahl der Bauvorhaben könne im Bestand - also innerhalb der bereits bestehenden und ausgewiesenen Flächen - realisiert werden. „Da liegen die Potentiale, wo wir uns weiterentwickeln können“, sagt Bleck. Aus diesem Grund wurde auch das Handlungsprogramm Brachflächen aus der Taufe gehoben, das nicht oder nicht mehr genutzte Flächen für Bauvorhaben erschließen soll.