Bürgerbudget: Längere Badezeit in der Mählersbeck?

Ein Bürgerbudgets-Vorschlag sieht die Ausweitung der täglichen Öffnungszeiten vor. Die Verwaltung ist skeptisch.

Foto: Bernhard Fischer

Frohe Kunde für Freibad-Fans: Sowohl die Mählersbeck als auch das Freibad Eckbusch bleiben noch bis zum kommenden Sonntag im Rahmen der bekannten Zeiten geöffnet. An heißen Tagen wie Dienstag und Mittwoch würde sich der eine oder andere auch längeren täglichen Schwimmspaß wünschen, und so ist der Gedanke, Freibäder im Sommer bis in den Abend offen zu halten, ein durchaus reizvoller.

Ideen für das

Bürgerbudget

So reizvoll, dass er es in die Vorschlagsliste des Bürgerbudgets geschafft hat. Das wurde ins Leben gerufen, um im Rahmen von Bürgerbeteiligung aus der Bevölkerung vorgeschlagene und ausgewählte Projekte umzusetzen. Zunächst 32 solcher Ideen kamen in die engere Wahl, darunter beispielsweise eine Sommerrodelbahn, Theatersommer auf der Hardt oder Wohnboxen für Obdachlose. Und eben auch die Anregung, das Freibad in den Sommermonaten täglich länger als bisher geöffnet zu halten. „Ich denke, viele Mitbürger hätten großen Spaß, noch bis 21.30 Uhr die Einrichtungen zu nutzen“, heißt es in der Begründung des Vorschlags. „Was hier lediglich fehlt, ist das zusätzliche Personal, das zum Beispiel über ein solches Budget bezahlt werden könnte. Einfach umzusetzen — und großer Spaß.“

Doch ganz so einfach, wie sich die Ideengeber eine längere Öffnung des Freibads Mählersbeck vorstellen, lässt sich der Plan nicht umsetzen. Das wird auf Nachfrage der WZ bei der Verwaltung deutlich, wie der zuständige Dezernent Matthias Nocke erklärt. „Wir bemühen uns ja schon um größtmögliche Flexibilität und reagieren wetterabhängig.“ Eine grundsätzlich längere Öffnungszeit sei aber vor allem aus personellen Gründen problematisch. Zur Schwierigkeit des zusätzlich benötigten Personals wie Schwimmmeister oder Badehelfer käme zusätzlich die Herausforderung dann auflaufender Überstunden. Geschätzte rund 100 000 Euro wären laut Verwaltung zusätzlich zu veranschlagen. Alles in allem, so ist zu befürchten, dürfte ein solches Ansinnen also die zur Verfügung stehende Summe im Rahmen des Bürgerbudgets sprengen.

Rund 150 000 Euro stehen dafür bereit. Noch ist nichts entschieden. Nach der Vorschlagsphase im Frühjahr folgte die Auswahl der 30 besten Ideen, die zurzeit von der Verwaltung auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden. „Am 7. September werden wir bekanntgeben, welche Vorschläge weitergekommen sind und welche als nicht umsetzbar gelten“, sagt Julia Kohake, die neue Mitarbeiterin bei der Bürgerbeteiligung.

Nach der Sammlung und der Freude über die große Resonanz der Wuppertaler — Kämmerer Johannes Slawig hatte sich schon bei der Vorschlagsphase begeistert über die Teilnahme gezeigt — ist derzeit die Verwaltung am Zuge. Die nächste Phase beginnt mit einer Präsentation der dann rund 30 ausgewählten Projekte am 14. September in der Stadthalle. Wer will, kann dann einen Wahlzettel mit seinen Favoriten abgeben. Das ist auch vom 18. bis 22 September im Rathaus (Zimmer A185) möglich sowie online bis 5. Oktober. Die Projekte mit den meisten Stimmen werden realisiert — soweit das Budget von 150 000 Euro reicht.