Islandufer Graffiti-Initiator ist sauer auf die Stadt und sagt Bürgerfest ab

Zentrum · Michael Kirchner vermisst Unterstützung der Verwaltung für Lösungen zur Neugestaltung der Mauer am Islandufer.

 Die Mauer am Islandufer wird immer wieder illegal besprüht.

Die Mauer am Islandufer wird immer wieder illegal besprüht.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Dass die Stadt kein Graffiti an der Natursteinmauer des Islandufers haben will, weiß Michael Kirchner seit einigen Wochen. Der Ärger darüber, dass die Verwaltung vergaß, die schon viel länger feststehende Absage an ihn weiterzuleiten, ist noch nicht verraucht. Er kritisiert die Untätigkeit im Rathaus. Eigentlich wollte Kirchner mit seiner Initiative Wupperplan für Ende August zu einem Bürgerfest einladen — doch das hat er nun abgesagt.

„Das Bürgerfest selber sollte die Lösungsansätze rund um die Islandufer-Treppe aufzeigen und eine Symbolveranstaltung für die Neugestaltung des Ortes sein“, schreibt er in einer Stellungnahme. Diese Ansätze vermisse er aber bei der Stadt und ohne diese, sei das Bürgerfest „purer Aktionismus“.

Die Stadt unterstütze zwar das Fest als solches. Doch Kirchner ärgert sich erneut über die lange Antwortzeit der Verwaltung. „Unsere alternative Idee zum Graffiti wurde drei Wochen unkommentiert gelassen und auf Nachfrage dann abgeschmettert.“ Eine Nachfrage beim Stadtressort der Stadt Wuppertal nach einem Termin beim Fördermittelgeber, der etwa 80 Prozent der 1,7 Millionen Euro für die Umgestaltung des Islandufers vor einigen Jahren gezahlt habe, sei ebenfalls bislang nicht kommentiert oder unterstützt worden. Dabei sei dieser „sicherlich auch an einer Lösung interessiert“, ist sich Kirchner sicher.

Ein Bürgerfest zum jetzigen Zeitpunkt würde den Bürgern „nur das Gefühl vermitteln, das etwas getan wird, ohne das wirklich etwas getan wird. Diesen Denkansatz unterstützen wir allerdings nicht“. Wupperplan wolle reale Lösungen, und „keinen Eiertanz, der auf irgendwelchen Stühlen langzeitig ausgesessen wird“. An einer Lösung arbeite die Initiative weiter. Ein weiterer Ansatz werde jetzt auf Kosten und Umsetzbarkeit geprüft.

Die Natursteinmauer war in der Vergangenheit regelmäßig mit — allerdings illegalen — Graffiti bemalt worden. Ein Künstler-Graffiti fand im Rathaus und dem zuständigen Fachressort allerdings keinen Zuspruch. Auch Vereine wie Neue Ufer kritisierten die Idee, wollten die Mauer frei von einer Bemalung halten. Alternativen sah Wupperplan unter anderem in Folierungen. Diese Vorschläge waren der Stadt aber nicht konkret genug. Sie sei aber bereit für einen Dialog. est