Kritik Kritik an „dreifachen Platz-Kosten“

Zentrum. · Bund der Steuerzahler berichtet über Verteuerung beim Umbau des Von-der-Heydt-Platzes.

Der Von-der-Heydt-Platz soll 2021 umgestaltet werden – die Kosten wuchsen auf 3 Millionen Euro.

Foto: Fischer, Andreas

Bald wird sich etwas tun auf dem Von-der-Heydt-Platz. Er wird nämlich zum Materiallager für Umbauten von Fouriergasse, Bank- und Herzogstraße. Diese Arbeiten sollen bis Ende des Jahres dauern. Erst danach, im Jahr 2021 soll es mit dem Umbau des Platzes losgehen. Damit wird dieser Plan wesentlich später vollzogen als ursprünglich vorgesehen. Und wesentlich teurer. Das vor allem hat auch der Bund der Steuerzahler in seiner Mitgliederzeitschrift angeprangert.

Unter der Überschrift „Dreifache Platz-Kosten – Wuppertal baut um und muss tief in die Tasche greifen“ berichtet Autorin Janine Bergendahl, wie sich die Kosten von den 2017 veranschlagten 1,1 Millionen Euro zu den Anfang 2019 erwarteten 2,14 Millionen Euro entwickelten und dass man seit Ende 2019 nun von drei Millionen Euro ausgeht.

Hintergrund der letzten Preissteigerung ist, dass auf die Ausschreibung hin nur ein Angebot einging. Und das belief sich eben auf diese drei Millionen Euro – 2,3 Millionen Euro für den Platz selbst, 700 000 Euro für die Umgestaltung der benachbarten Straßen. Die Stadt nahm das Angebot an, weil die Baupreise weitersteigen und sonst Fördergelder verfallen.

Der Bund der Steuerzahler hat das Thema nach Hinweisen von Bürgern aufgegriffen. „Wir haben vier verschiedene Hinweise bekommen“, berichtet Janine Bergendahl. Das sei schon ungewöhnlich, deshalb hätten sie auch dem vergleichsweise kleinen Projekt einen Artikel gewidmet.

Der Von-der-Heydt-Platz ist nicht das erste Projekt, das der Bund der Steuerzahler kritisiert. Ins jährliche Schwarzbuch schaffte es sowohl die Kostensteigerung beim Umbau des Döppersbergs als auch die Personalie des Bürgerbeteiligungsdezernenten Panagiotis Paschalis, der nach zwei Jahren abgewählt wurde und noch bis zum Ende seiner Wahlperiode gut 70 Prozent seiner Bezüge erhält.

Das zehn Mal pro Jahr erscheinende Mitgliedermagazin NRW-Nachrichten des Landesverbands kritisierte zum Beispiel die Kostensteigerungen für den geplanten Verbindungsbau am Historischen Zentrum und bei der Sanierung der Brändströmbrücke. Und den 200 000 Euro teuren Skywalk im Nordpark nimmt das Magazin unter dem Titel „Wo Wuppertal in den Abgrund blickt“ auf die Schippe: Dafür sei Geld da, für öffentliche Toiletten nicht.