Busverkehr hat sich eingependelt
Nach den Ausfällen am Montag scheint es mit dem Ersatz für die Züge nun zu funktionieren. Die Pendler nehmen die Umstände in Kauf.
Wuppertal. Die Aussagen an der Haltestelle reichen von „so lala“ über „es geht“, und „relativ gut“ bis „besser als Ostern“. Die Fahrgäste berichten auf die Frage nach Erfahrungen mit dem Schienenersatzverkehr, dass der inzwischen vergleichsweise zuverlässig funktioniert. Glücklich über die längeren Fahrzeiten ist keiner, aber „Was soll man machen?“, sagt zum Beispiel, Stefan Roderer (27), der sonst in 20 Minute in Düsseldorf ist, jetzt 50 Minuten im Bus sitzt.
Benjamin Stölting (36), der nach Solinen pendelt, lobt: „Bei mir lief alles gut.“ Die Busse seien „auch nicht übertrieben voll“ gewesen. Dass er nun 40 Minuten statt 10 Minuten Fahrzeit hat, bedeute, „früher aufstehen und mehr Zeit zum Lesen unterwegs“, sagt er mit Galgenhumor.
Bahnsprecherin Kirsten Verbeek zieht eine positive Bilanz der ersten Woche: Nach den anfänglichen Problemen „läuft es deutlich runder“. Die Bahn könne schnell auf weitere Probleme reagieren, schicke nun unter anderem einen zusätzlichen „Verstärkerbus“ fünf Minuten vor dem morgendlichen Fahrplanstart Richtung Düsseldorf. So werde die Überfüllung des ersten Busses vermieden. Dann fänden auch die meisten Fahrgäste einen Sitzplatz.
Am Mittwoch habe man den technischen Defekt eines Busses direkt mit einem Reservebus ausgleichen können. Ein solcher stehe während der Hauptverkehrszeiten am Hauptbahnhof bereit, müsse jedoch dann wieder zurück nach Oberbarmen, wo es noch einen weiteren Reservebus gibt.
Insgesamt hätten sich die Verbesserungen wie die Erhöhung der Taktzeiten bewährt. Weil man die Wendezeiten für die Busse verlängert habe, gelinge jetzt auch der pünktliche Start. Die Ankünfte funktionierten besser als in den Osterferien, doch natürlich komme es durch Staus auch mal zu Verzögerungen.
Die Bahnsprecherin ist sich bewusst, dass insgesamt die Busfahrten weniger effektiv als die Zugfahrten sind. „Ein Schienenersatzverkehr kann es an Komfort und Geschwindigkeit nicht mit dem Zugverkehr aufnehmen.“
Der Fahrgastverband Pro Bahn zieht einen positiven Vergleich zu den Osterferien: „Es ist jetzt auf jeden Fall besser“, sagt Sprecher Axel Sindram. Dazu trage uauch die Öffnung der B7 bei.
Trotzdem findet Sindram: „Da läuft noch einiges nicht rund.“ Er kritisiert, dass sich der Schnellbus zum Düsseldorfer Hauptbahnhof zu lang durch Düsseldorfer Stadtstraßen „quäle“. Pro Bahn habevorgeschlagen, den Expressbus an der Werstender Dorfstraße enden zu lassen, wo man in die U-Bahn umsteigen kann. Der Bus halte dort zwar auf dem Weg Richtung Düsseldorf, aber nicht auf dem Rückweg.
Auf der Verbindung zwischen Vohwinkel und Mettmann hat Sindram Verspätungen gemerkt. Zudem wünscht er sich dort eine durchgängige 20-Minuten-Verbindung. Und für überflüssig hält er den Bus zwischen Oberbarmen und Solingen Hauptbahnhof. Die weiter verkehrende Bahn S7 sei schneller. „Der Bus fährt nur, damit das Unternehmen National Express mehr Geld erhält.“
Bei der Stadt sind bisher kaum Beschwerden angekommen — in den Osterferien sei der Oberbürgermeister häufig wegen der Bahnsperrung angesprochen worden, berichtet Stadtsprecher Thomas Eiting. Allerdings habe der OB derzeit wegen seines Urlaub auch keine Termine in der Stadt.