Elberfeld. BV Elberfeld vertagt Votum über Skater-Platz
Elberfeld. · Mehr Fahrräder, weniger Autos: Bezirksvertreter unterstützen Initiative Mobiler Ölberg.
Die Bezirksvertretung Elberfeld hat am Mittwoch ihre Abstimmung zu Plänen vertagt, nach denen auf dem ehemals für das Radhaus am Döppersberg vorgesehenen Grundstück eine Skater-Anlage mit kleiner Grünfläche entstehen soll. Am selben Tag hatte die Baubegleitkommission Döppersberg über das Thema gesprochen und sich ebenfalls vertagt. Hintergrund ist offenbar das Interesse der Taxizentrale, auf der Fläche weitere Wagen in Warteposition unterbringen zu können. Für Taxis ist die Situation um den Bahnhof beengt.
Dennoch scheint sich zumindest in der BV Elberfeld keine Mehrheit für mehr Taxis abzuzeichnen. So sprach sich Thomas Kring von der SPD eindeutig für die Variante mit den Skater-Anlagen aus. „Uns fehlt heute der Mut, den wir vor ein paar Jahren noch hatten“, sagte Kring und kritisierte den Vorstoß der Taxifahrer. Wuppertal habe 150 Millionen Euro in den Döppersberg investiert, auch um Blech unter die Oberfläche zu bringen. „Ich finde, es ist eine ausgezeichnete Idee, der Jugend den Platz zur Verfügung zu stellen.“
Dem mochte sich Gerta Siller von den Grünen allerdings nicht uneingeschränkt anschließen. Sie hat Bedenken „fast 300 000 Euro mal eben auszugeben“. Ihr genügte der Hinweis Krings nicht, dass sich ein paar Skater bereits positiv geäußert hätten. „Ich maße mir nicht an zu beurteilen, was Jugendliche gut finden.“
Für ihre Entscheidung benötigen die Bezirksvertreter mehr Informationen. Ihre Empfehlung an den Stadtrat, der letztlich über den sogenannten Platz Ost beschließt, hat die BV deshalb vertagt.
Das gilt auch für die Rücknahme eines Beschlusses der BV, nach dem öffentliche Plätze Organisationen mit rassistischem oder antisemitischem Hintergrund keine öffentlichen Plätze zur Verfügung gestellt werden sollen.
Sechs Bügel am Schusterplatz
beschlossen
Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD) hatte den Beschluss selbst mit dem Hinweis infrage gestellt, dass eine Organisation nicht schlechter gestellt werden könne als andere, solange sie nicht verboten worden sei. In diesem Fall hatte Milli Görüs die Nutzung des Laurentiusplatzes beantragt und will nun im Herbst auf dem Karlsplatz feiern. Milli Görüs wird vom Verfassungsschutz beobachtet.
In einer ersten juristischen Einschätzung bestätigte das städtische Rechtsamt die Sichtweise von Vitenius. Bis zur nächsten Sitzung im September soll Klarheit herrschen und über den Wunsch von Milli Görüs entschieden werden, auf dem Karlsplatz ein Herbstfest zu feiern.
Der Diskussion über die Mobilität von Morgen will die Bezirksvertretung Elberfeld mit einer Entscheidung zugunsten von sechs Fahrrad-Anlehnbügeln an der Ecke Schneider-/ Marienstraße am Ölberg Rechnung tragen. Unmittelbar am Schusterplatz fallen durch die Fahrrad-Bügel zwei Parkplätze für Autos weg.
Die sechs Bügel zum Preis von insgesamt 2200 Euro sind Teil einer Mobilstation, die am Schusterplatz entstehen soll. Dafür ist neben zwei Taxi- und zwei Car-Sharing-Plätzen auch eine Mietgarage für bis zu zwölf Fahrräder geplant. Nach Angaben der Initiative Mobiler Ölberg wird die Garage im Sommer aufgestellt. Sie ist demnach für Fahrräder und Pedelecs geeignet und kostet pro Platz zwölf Euro im Monat. ll