Verkehr Ronsdorf plant den Verkehr neu

Ronsdorf. · Die Ronsdorfer Politiker stimmten am Dienstag gleich über vier Verkehrsthemen ab.

Abwärts gilt auf der Elias-Eller-Straße bereits ein Tempo-30-Limit. Die Bezirksvertretung fordert jetzt in diesem Bereich Tempo 30 in beide Richtungen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Mehr Schutz für Fußgänger und Radfahrer – das war das Ziel von gleich vier Vorschlägen, die am Dienstagabend bei der Sitzung der Bezirksvertretung Ronsdorf auf dem Tisch lagen. Am auffälligsten wäre die Einführung von Tempo 30 auf dem unteren Stück der Elias-Eller-Straße. Weitere Tagesordnungspunkte betrafen den Jarrowweg, die Siedlung Rehsiepen und die Straße Am Lohsiepen.

Die SPD hatte den Antrag eingereicht, auf dem unteren Teil der Elias-Eller-Straße Tempo 30 als Limit zu setzen – zwischen der Einmündung der Staasstraße und der Monschaustraße in beiden Richtungen. Bisher gilt die Tempobeschränkung nur abwärts.

Schon mehrfach sei zwischen Verwaltung und Bezirksvertretung das Thema Verkehrsberuhigung in diesem Bereich diskutiert worden, berichtet die SPD, unter anderem habe im Februar eine Ortsbesichtigung stattgefunden. Dem Vorschlag einer Querungshilfe in diesem Bereich habe die Verwaltung leider nicht zustimmen können, bedauert die SPD in ihrem Antrag.

Die SPD fürchtet jederzeit Unfälle in diesem Bereich

Die Partei sieht jedoch weiterhin eine erhebliche Verkehrsgefährdung der Fußgänger in diesem Bereich – durch die dort erlaubte Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometer auf dem Weg aufwärts und die unübersichtliche Einmündung von der Staasstraße in die Elias-Eller-Straße. Dort könne es jederzeit zu Unfälle kommen. Daher sei eine Tempodrosselung auf 30 Stundenkilometer „unumgänglich“. Dem stimmten die Bezirksvertretung bei einer Gegenstimme zu.

Für eine wirksamere Verkehrsberuhigung in der Siedlung Rehsiepen setzte sich die CDU-Fraktion ein. Sie schlug vor, Autofahrer auf den Straßen Mohrhennsfeld und Oberhoffsfeld durch wechselseitiges Parken und so genannte „Berliner Kissen“, also Erhöhungen der Fahrbahn, zu bremsen. Als kurzfristige Lösung sei bereits ein Display mit Smiley aufgestellt, das zu schnelle Fahrer mit einem bösen Gesicht ansieht, korrektes Tempo mit einem Lächeln belohnt.

Eltern im Rehsiepen sorgen sich um die Sicherheit

Hintergrund seien Hilferufe besorgter Eltern aus der Siedlung, die sich an die Initiative „Willkommen in Ronsdorf“ gewendet hätten. Es sei schon zu Beinahe-Unfällen gekommen, weil sich Autofahrer nicht an die dort geltende Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern hielten. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.

Für eine Einbahnregelung auf dem Jarrowweg setzte sich die SPD ein. Auf dem Weg auf den Parkplatz hinter dem Verwaltungshaus und zum Parkdeck unter dem Verwaltungsgebäude komme es immer wieder zu gegenseitigen Behinderungen von aus- und einfahrenden Fahrzeugen.

Aus diesem Grund schlug die Fraktion vor, dass künftig nur noch erlaubt sein soll, auf diesen Verkehrsweg von der Marktstraße aus einzufahren. Die Ausfahrt von den Parkplätzen und aus dem Parkdeck soll dann nur noch auf die Staasstraße möglich sein. Für diese Regelung stimmte ein Mehrheit von acht Bezirksvertretern.

Von der Verwaltung kam der Vorschlag, die Einbahnstraßen in der Siedlung Lohsiepen für Radfahrer auch in Gegenrichtung freizugeben. Diese Möglichkeit eröffne die Straßenverkehrsordnung seit 2009, das stelle eine kostengünstige und effektive Art der Radverkehrsführung dar. Die Straßenverkehrsbehörde der Stadt und die Polizei hätten den Bereich bereits geprüft und hielten die Straße Am Lohsiepen mit ihren mehreren Armen für eine Freigabe geeignet. Diesen Vorschlag lehnten die Bezirksvertreter jedoch ab.