Carnaper Platz: Emde sieht sich noch nicht am Ziel

Bürgerinitiative weist Kritik von Bell und Slawig zurück.

Foto: A. Schwartz

Wuppertal. Mit Erleichterung hat Karl-Heinz Emde, Vorsitzender des Rotter Bürgervereins, auf die Entscheidung der Wuppertaler Stadtwerke reagiert, den Carnaper Platz nicht zu bebauen. Dennoch sieht Emde den Protest der Bürgerinitiative gegen den Verkauf des bisher städtischen Platzes an die WSW, dem sich weitere Bürgervereine angeschlossen haben, noch nicht beendet.

„Wenn wir bis zum 12. Februar nicht die formale Rücknahme des Ratsbeschlusses zum Verkauf des Platzes vorliegen haben, wird die für den 14. Februar geplante Informationsveranstaltung stattfinden und das Bürgerbegehren anlaufen“, sagt Emde.

Am Dienstag seien die Vordrucke für die Listen geliefert worden, auf denen die Unterschriften für das Bürgerbegehren gesammelt werden sollen. „Uns sind dadurch Kosten von etwa 1000 Euro entstanden, die aber über Spenden und Spendenzusagen abgedeckt sind“, so Emde. Das sei erfreulich, denn so könne sich der Rotter Bürgerverein ohne Einschränkungen weiter für soziale Zwecke einsetzen.

„Wir sehen uns als Bürgerverein, der sich zum Beispiel für den Bau und die Verbesserung von Kinderspielplätzen, für das Kinderhaus oder die älteren Bewohner auf dem Rott stark machen will. Ob wir uns bei politischen Themen einbringen werden, muss die Zukunft zeigen. Ich würde mir aber wünschen, dass sich auch andere Bürgervereine dazu ermutigt fühlen, aktiv zu werden.“

SPD und CDU hatten die Rolle der Bürgervereine im Protest gegen die Bebauung des Carnaper Platzes hingegen kritisiert und sie für das Scheitern des Projektes verantwortlich gemacht. Der SPD-Vorsitzende Dietmar Bell forderte die Gegner dazu auf, nun Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit des Platzes zu übernehmen. Ein Satz, der Karl-Heinz Emde verärgert hat.

„Aussagen wie die von Dietmar Bell und Stadtkämmerer Johannes Slawig bewirken doch das Gegenteil. Die Politiker sollten aus den Erfahrungen Lehren ziehen und bei vergleichbaren Projekten zu einem früheren Zeitpunkt die Bürgervereine anhören. „Die Bürgervereine sind die Institutionen, die das Ohr am nächsten am Bürger haben.“

Die WSW begründen die Notwendigkeit des Baus einer neuen Firmenzentrale mit einer Schadstoffbelastung des Verwaltungsgebäudes an der Bromberger Straße. „Wir haben uns nicht darüber hinweggesetzt. Auch uns ist die Gesundheit der WSW-Mitarbeiter wichtig“, sagt Emde. Er sei überzeugt, dass es gute Alternativen zu dem Standort Carnaper Platz gebe.