„Cars of Hope“ hilft Flüchtlingen
Die Organisation war in Griechenland und Serbien.
Wuppertal. Vor gut zwei Wochen sind sie wieder zurückgekehrt — die Helfer der Organisation Cars Of Hope Wuppertal. Mithilfe von Spenden und der Unterstützung von „Willkommen in Cronenberg“ sind sie — wie in den Monaten zuvor — nach Thessaloniki in Griechenland gereist, um Flüchtlinge in den umliegenden Camps und auf den Straßen zu versorgen. Danach ging die Reise weiter nach Belgrad in Serbien. Die Bilder, die sich den Helfern boten, waren schlimm, wie René Schuijlenburg, Koordinator von Cars of Hope Wuppertal, berichtet.
„Die Stimmung hat sich im vergangenen Jahr dramatisch verschlechtert“, erzählt er. Seit der Schließung der Balkanroute habe sich Perspektivlosigkeit in den Camps breit gemacht. „An das Versprechen der EU, 160 000 Flüchtlinge umzusiedeln, die in Griechenland und Italien festsitzen, glaubt dort keiner mehr“, so Schuijlenburg. Den meisten sei bewusst, wie aussichtslos die Lage in dem wirtschaftsschwachen Griechenland ist.
Im Winter kam nun noch ein großes Problem hinzu: Die eisige Kälte, die sogar einige Todesopfer gefordert habe. Schuijlenburg war mit zwei weiteren Helfern aus Wuppertal acht Tage unterwegs — in dieser Zeit habe es fünf Tote in Griechenland gegeben, darunter ein Baby. Vor allem Syrer und Afghanen lebten in den Camps und auf den Straßen. Aber auch um obdachlose Griechen kümmern sich die Helfer von Cars of Hope. Denn durch die Finanzkrise ist auch dort die Versorgungslage sehr schlecht, die Arbeitslosigkeit hoch. So verteilen die Ehrenamtler in Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen Nahrung und Hygieneartikel. Eine wichtige Aufgabe bestand diesmal darin, Brennöfen zu schweißen. „In Thessaloniki gibt es mittlerweile eine Küche, in der täglich hunderte von Mahlzeiten zubereitet werden“, sagt Schuijlenburg.
In Belgrad sei die Situation in den Flüchtlingslagern sogar noch schlimmer, wie Schuijlenburg sagt. „Es ist desaströs, dort wird fast nichts für die Leute getan.“ Bei teilweise minus 15 Grad harrten die Geflüchteten hinter dem Bahnhof in Belgrad und in den umliegenden Straßen aus. Daher hätten die Wuppertaler t zusammen mit den Helfern von „Soulwelders“ Brennöfen geschweißt. „Es ist immer sehr bedrückend, diese Bilder zu sehen. Es ist eine Mischung aus viel Traurigkeit, dass dort nichts gemacht wird, und der Frage, wo sich das alles hin entwickeln soll“, sagt Schuijlenburg.
Bart Wolters ist Mitarbeiter bei der Flüchtlingshilfsorganisation „Willkommen in Cronenberg“ und schon zwei Mal mit nach Südeuropa gefahren. Eine wichtige Aufgabe der Ehrenamtlichen liege darin, mit den Geflüchteten zu sprechen — da müsse man viel Zeit investieren. Denn oft sei das die Art der Hilfebedürftigen, sich zu bedanken. „Man wird dort sehr herzlich und offen aufgenommen. Oft ist es für die Menschen nicht einfach, eine Spende anzunehmen. Das bringt sie in Verlegenheit“, erzählt er.
Was ihn motiviert, immer wieder dorthin zu fahren? „Es gibt einem das Gefühl, etwas Menschliches getan zu haben. Und es ist gut für einen selbst - man denkt anders über das Leben.“
“ Infos und Spendenmöglichkeiten unter:
www.cars-of-hope.org