Lokalpolitik CDU Wuppertal-Kreisvorsitzender Gregor Ahlmann tritt nicht mehr an: So geht es weiter
Wuppertal · Der amtierende Wuppertaler CDU-Kreisverbandschef will sich ganz seinem Beruf widmen.
Das Personalkarussell der Wuppertaler CDU hat einen ordentlichen Schubs bekommen: Einen Tag, nachdem Johannes Slawig, ehemaliger Stadtdirektor und Kämmerer der Stadt Wuppertal, seine Bereitschaft erklärt hat, als Kandidat für den Kreisverbandsvorsitz zur Verfügung zu stehen, wenn der Amtsinhaber Gregor Ahlmann im November nicht mehr antreten sollte, hat Letzterer erklärt, dass er nicht mehr kandidieren werde. „Nach langer und intensiver Prüfung habe ich mich entschieden, im November nicht wieder für den Kreisvorsitz der CDU Wuppertal zu kandidieren. Eine Hauptaufgabe des zu wählenden Kreisvorstands wird es sein, die Partei in die Bundestags- und Kommunalwahl im September 2025 zu führen. Dies wird erheblichen Einsatz erfordern“, so Ahlmann in einer Presseerklärung der CDU.
Ahlmann ist als Direktor des Museums Schloss Burg tätig und nennt berufliche Gründe für seine Entscheidung: „Die umfänglichen Sanierungsarbeiten (am Museum Schloss Burg, Anm. d. Red.) sollen ebenfalls im Herbst 2025 abgeschlossen sein und die Wiedereröffnung des Hauptgebäudes mit einer neuen Dauerausstellung stattfinden. Auch dies stellt eine besondere Herausforderung dar.“ Er habe sich entschlossen, sich auf seine berufliche Tätigkeit zu konzentrieren.
„Ich stehe zur Verfügung“, betonte Johannes Slawig am Dienstagmorgen im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung. Vorab stehe eine Reihe von Gesprächen an, denn: „Ich mache das nur, wenn eine breite Mehrheit im Kreisverband hinter mir steht.“ Er sei seit rund 25 Jahren Mitglied der CDU und könne mit seinem Wissen, seinem Netzwerk und seinen Kontakten einen Beitrag leisten, den Kreisverband auf einen guten Weg zu führen: „Es ist eine schwierige Situation, in der sich Stadt und Land und auch die CDU befinden.“ Die Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Sicherheit und Ordnung wären dabei seine Schwerpunkte. Mit dem CDU-Vorsitz verbundene Ambitionen auf ein Amt im Stadtrat, auf Landes- oder Bundesebene oder als Oberbürgermeister Wuppertals hege er nicht, erklärt Slawig auf WZ-Nachfrage dezidiert.
„Für mich kam das überraschend und ist etwas irritierend“, sagt indessen Samir Bouaissa, der gemeinsam mit Anja Vesper stellvertretenden Vorsitz der CDU Wuppertal innehat. Er hätte sich gewünscht, dass Ahlmann vorher mit Vesper und ihm über seine Entscheidung gesprochen hätte. Bouaissa ist auch Vorsitzender der CDU Vohwinkel und weiß: „In Vohwinkel wollen die Parteimitglieder eher einen Neuanfang, jemanden mit neuen Ideen und frischen Impulsen, am liebsten weiblich.“
Angesprochen auf seine Amtskollegin Anja Vesper, die am Dienstag bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen war, sagt Bouaissa: „Frau Vesper kann ich mir gut für das Amt vorstellen: Sie ist jung und unverbraucht, hat aber auch schon Erfahrung vorzuweisen.“ Bouaissa selbst will bei der Wahl am 10. November definitiv nicht als Vorsitzender kandidieren.