Crossboccia: Ein Sport ohne Altersgrenzen

Wuppertal. Sie sind handlich und leicht, mit Granulat gefüllt, aus stabilem Material und mit bunten Mustern bedruckt. Crossboccia-Bälle erinnern leicht an die beliebten Hacky Sacks, sind jedoch deutlich stabiler.

Wer schon einmal klassisch Boule gespielt hat, kennt nur die meist schweren Bocciakugeln aus Metall oder Plastik. Die Säckchen haben jedoch einen entscheidenden Vorteil: Sie rollen nicht weg. Mit seiner Idee zum sogenannten Crossboccia, hat sich der Erfinder mit Erfolg selbstständig gemacht: Timo Beelow über die Vorteile und Resonanz der Freestyle- Boccia-Version.

Wann und wie entstand Crossboccia?

Beelow: Die reine Idee hatte ich vor acht Jahren während meines Studiums. Im Sommer habe ich mit ein paar Freunden hin und wieder Boccia gespielt und da ist mir aufgefallen, dass man doch eingeschränkt ist, wo man spielen kann. Weil die Kugeln eben immer davon rollen. Damals hatte ich noch ein Modelabel und Kontakte in die Produktion, so habe ich dann angefangen, statt Kugeln kleine Stoffbällchen zu entwickeln, die zwar handlich sind, aber trotzdem ein gewisses Gewicht und Stabilität haben. Anfangs habe ich dann so 1500 Sets produziert und diese in Dosen verpackt und beklebt. Das war ein ganz schöner Zeitaufwand, hat sich aber gelohnt.

Macht Crossboccia mehr Spaß als klassisches Boccia?

Beelow: Ob es mehr Spaß macht, muss jeder für sich entscheiden. Aber man hat definitiv mehr Möglichkeiten. Die ganze Welt wird sozusagen eine Spielfläche. Das ist für mich Freestyle.

Worauf kommt es an?

Beelow: In erster Linie geht es um Spaß und nicht um den Sport, man wird auch kein Bodybuilder dadurch. Aber auch das ist ganz individuell, manchen geht es mehr um den Ort, die Umgebung, in der man spielt, manchen mehr darum, ihre Technik zu verbessern.

Gibt es eine bestimmte Zielgruppe und wie ist die Resonanz?

Beelow: Die Resonanz ist riesig, seit sechs Jahren sind wir selbstständig, aber die Werbung läuft bei uns zum Großteil über Mund-zu-Mund-Propaganda. Viele unserer Mitspieler sind Studenten, da wir ja selbst mit Crossboccia an der Uni gestartet haben, aber es kommen immer mehr Jüngere und Ältere hinzu — da gibt es keine Altersgrenzen