Crossboccia: Wenn die Säckchen fliegen
WZ-Reporterin Vanessa Kockegei testet die Trendsportart Crossboccia.
Wuppertal. Hinter dem Rücken, unter den Beinen, über die Mauer werfen: Crossboccia ist nicht so leicht, wie es aussieht. Aber das Haus der Jugend in Elberfeld, sein Vorplatz mit jeder Menge verwinkelter Ecken, ist genau der richtige Ort für den Trendsport, bei dem statt mit Kugeln mit Säckchen geboult wird.
„Zuerst werfe ich den Marker“, erklärt mir Erfinder Timo Beelow. Dann bin ich an der Reihe, um den ersten von drei Bällen so nah wie möglich an den Marker zu bugsieren. Mein Wurf ist nicht schlecht — aber Beelow macht es besser. Da mein erster Ball weiter weg liegt, bin ich wieder dran, werfe die restlichen beiden Bälle gleich hinterher. Leider wird mein Ergebnis nicht besser, Beelow gewinnt.
Ein wenig entmutigt das, aber vielleicht gelingt es ja mit Tricks. Denn als Nächstes werfen wir die Bälle hinter unserem Rücken her. Mein Arm scheint dabei die Richtung verwechselt zu haben — alle Bälle fliegen viel zu weit nach rechts. „Mach dir nichts draus, alles eine Übungssache“, meint Beelow. Als er mir dann die nächste Station präsentiert, muss ich doch zweifeln: In einiger Entfernung deutet er auf eine Hauswand, wirft mit Kraft, die man(n) eben so hat und frau nicht unbedingt, den Marker dagegen, ehe er auf dem Boden zum Liegen kommt.
Eine ganz schöne Strecke, denke ich mir noch und versuche den Kraftmangel mit ein wenig Schwung auszugleichen. Das gelingt erst mäßig, beim dritten Versuch dafür besser, und mein Ball liegt sogar näher am Marker als Beelows. „Glückwunsch, ich gratuliere zu deinem ersten Punkt im Crossboccia“, erwidert er ein bisschen hämisch. Aber mit Übung wird das schon — und dann wird Beelow Augen machen, wer die Punkte absahnt.