DAK-Report für das Bergische Land: Immer mehr psychische Erkrankungen
Die Krankenkasse hat die Kranken-Daten von 45000 Versicherten ausgewertet.
Wuppertal. Der Krankenstand im Bergischen Land ist leicht angestiegen (plus 0,2 Prozent). Das ist ein Ergebnis des DAK-Gesundheitsreports, bei dem die Krankenkasse ihre 45000 Versicherten im Bergischen Land erstmals in einem detaillierten regionalen Bericht unter die Lupe genommen hat.
Mit einem Krankenstand von 2,9 Prozent bleibt die Region aber insgesamt unter dem Durchschnitt. Für die DAK bedeutet das: An jedem Tag des Jahres waren von 1000 Versicherten 29 Arbeitnehmer krankgeschrieben, drei weniger als im Bundesdurchschnitt. Zum Vergleich: Der niedrigste Krankenstand in NRW wurde mit 2,6 Prozent in der Region Düsseldorf verzeichnet, der höchste im Kreis Recklinghausen, Bottrop und in Gelsenkirchen (3,9 Prozent).
Eine weitere wichtige und besorgniserregende Erkenntnis des Gesundheitsreports: Immer mehr Menschen im Bergischen können aufgrund einer psychischen Erkrankung nicht zur Arbeit gehen. Bei dieser Diagnose sind die Ausfalltage mit 18,5 Prozent am stärksten angestiegen. Gefolgt von den Ausfällen bei den Atmungserkrankungen (plus 11 Prozent). Dagegen sind die Krankschreibungen bei den Verletzungen und Vergiftungen zurückgegangen. Frank Meiners, Diplom Psychologe bei der DAK, erklärt sich diese Entwicklung mit der wachsenden Belastung in der Arbeitswelt, die zu Depressionen und Angstzuständen führen können. Auch habe sich die Diagnostik verbessert und psychische Erkrankungen seien nicht länger ein Tabu-Thema.
Auch die Barmer bestätigt die Zunahme von psychischen Erkrankungen: Auffällig ist hierbei besonders die lange Dauer der Krankschreibung: 35,3 Tage fallen die Patienten im Schnitt aus. 2007 waren es noch 32,6 Tage (plus 8 Prozent).
Ein weiteres Ergebnis des DAK-Reports: Männer sind zwar seltener krank als Frauen, leben dafür jedoch riskanter und sterben mehr als fünf Jahre früher. Und sie sind absolute Vorsorgemuffel. "Männer bringen lieber ihr Auto zum TÜV, als sich selbst beim Arzt durchchecken zu lassen", erklärt Bernd Marsch, Chef der DAK-Wuppertal. "So endet Konkurrenz und Karriere oft mit einem Kollaps."
Mit der Analyse der Krankendaten will die DAK ihre Versorgungsangebote auf den Bedarf vor Ort anpassen. So gibt es bereits im Bereich der Atemwegserkrankungen spezielle Programme für Asthma und COPD.