Verbrauchertipp Darauf sollten Kunden beim Kauf des Elektrorades achten

Wuppertal · E-Bikes und ähnliche Räder erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Akku ist dabei neben dem Motor ein wesentlicher Kostenfaktor. Das weiß auch Anne Sprinz, Umweltberaterin bei der Verbraucherzentrale Wuppertal. Sie hat einige Tipps parat.

Anne Sprinz, Verbraucherzentrale Wuppertal, Umweltberaterin

Foto: Verbraucherzentrale Wuppertal

Tipps zu Auswahl, Sicherheit und Fahrspaß hat die Umweltberatung der Verbraucherzentrale in Wuppertal.

Pedelec und E-Bike: Am weitesten verbreitet sind sogenannte Pedelecs, bei denen Radler mittreten müssen. Die Elektro-Unterstützung endet bei einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern (km/h). Umgangssprachlich ist häufig vom E-Bike die Rede, wenn eigentlich Pedelecs (Kurzwort für Pedal Electric Cycle) gemeint sind. Verkehrsrechtlich sind Pedelecs Fahrräder:

Es gibt keine Führerschein-, Helm- und Versicherungspflicht. Radwege dürfen benutzt werden. S-Pedelecs (schnelle Pedelecs), die erst bei 45 Stundenkilometern abschalten, und E-Bikes, die auch ohne Treten fahren, gelten hingegen als Kleinkrafträder.

Motor: Den höchsten Fahrkomfort und Stabilität bietet ein Mittelmotor, dessen Kraft über die Kette auf das Hinterrad übertragen wird. Preiswertere Elektrorad-Modelle haben häufig einen Nabenmotor am Vorderrad. Nachteil: Das Vorderrad kann leicht durchdrehen oder wegrutschen. Beim Heckantrieb sitzt der Elektromotor in der Hinterradnabe. Er wird vor allem für sportliche Räder wie E-Mountainbikes genutzt.

Akku: Der Akku ist neben dem Motor ein wesentlicher Kostenfaktor beim Elektrorad. Auf Reichweitenangaben ist jedoch wenig Verlass. Denn letztlich hängt es von vielen Faktoren ab, wie lang der Akku hält – etwa dem Gelände, der gewählten Unterstützung beim Treten und dem Gewicht von Fahrer und Ladung. Eine bessere Orientierung bietet die Speicherkapazität.
Sie wird in Wattstunden (Wh) angegeben. Typische Kapazitäten für Pedelec-Akkus bewegen sich zwischen 300 und 500 Wattstunden. In der Stadt reicht für tägliche kurze Wege ein 300er-Akku aus. Wichtig: Vor dem Kauf prüfen, ob für das Radmodell ein Ersatz-Akku erhältlich und wie teuer dieser ist.

Sicherheit: Das höhere Gewicht und der Antrieb durch den Elektromotor sorgen für ein anderes Fahrgefühl. Das schnellere Tempo birgt zudem ein höheres Unfallrisiko. Besonders wichtig sind daher vorausschauendes Fahren und gute Bremsen. Scheibenbremsen sind durch ihre hohe Bremsleistung und eine hohe Haltbarkeit besonders bei schwerer Beladung oder bei E-Lastenrädern eine gute Wahl, während Felgenbremsen (V-Brakes) durch einen günstigeren Preis und ein geringes Gewicht punkten. Eine Helmpflicht besteht beim Pedelec zwar nicht, doch aufgrund der höheren Geschwindigkeit empfiehlt es sich, einen Helm zu tragen.

Versicherung: Über die Hausratversicherung ist ein Pedelec – wie auch ein Fahrrad – nur gegen Einbruchdiebstahl versichert, also für den Fall, dass das Bike aus dem verschlossenen Keller oder der Garage gestohlen wird. Gegen einen Diebstahl draußen besteht im Grundtarif in der Regel kein Schutz, sondern dieser muss dort gegen einen Beitrag mitversichert werden. Spezielle Fahrradversicherung bieten nicht nur Leistungen bei Diebstahl, sondern beinhalten oft auch die Übernahme von Reparaturkosten und Zahlungen bei Unfall.