Wuppertal Das Bürgerbudget als Forschungsobjekt

Doktorandin Nicole Najemnik untersucht, warum sich Frauen häufig weniger oder anders in Bürgerbeteiligungen einbringen.

Doktorandin Nicole Najemnik forscht zum Thema Bürgerbeteiligung.

Foto: ja/Nicole Najemnik

Das Bürgerbudget 2019 ist Bestandteil einer Forschungsarbeit. Nicole Najemnik promoviert am Forschungskolleg Online-Partizipation in Politikwissenschaften. Das Kolleg ist eine Einrichtung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung Köln.

„Mich hat interessiert, warum Frauen tendenziell seltener oder anders in Online-Bürgerbeteiligungen einbringen“, sagt die Doktorandin Nicole Najemnik. Ursprünglich ist davon ausgegangenen worden, dass gerade durch Online-Verfahren die Beteiligung diverser werde und Frauen sich mehr beteiligen. Das Profil des typischen Teilnehmers bleibe aber bestehen: Er ist ein weißer Mann mit einem guten Einkommen und älter als 50 Jahre. Frauen beteiligten sich eher ehrenamtlich. „Meine Forschung hat das Ziel herausfinden, welche Einflüsse auf die Beteiligung von Frauen bei Online-Partizipationsverfahren wirken“, sagt Najemnik. Daraus soll sich erschließen, welche Maßnahmen entwickelt werden müssen, damit sich mehr Frauen und andere Gruppen an Online-Verfahren beteiligen.

Für ihre Doktorarbeit hat Najemnik im ersten Halbjahr 2019 Interviews mit 20 Frauen geführt, die am Online-Verfahren zum Bürgerbudget 2019 teilgenommen haben. Außerdem hat sie mit einem Mitarbeiter der Kämmerei Wuppertal sowie zwei Mitarbeitern der Stabsstelle Bürgerbeteiligung gesprochen. „Besonders bei der Forschung war, wie entgegenkommend die Wuppertalerinnen waren und sich Zeit für die Interviews genommen haben“, sagt Najemnik. Die Sorge von Forschern sei häufig, dass es an der Bereitschaft fehle, mit ihnen zu sprechen. „Das hat mich positiv überrascht und ich bin sehr dankbar“, so die Doktorandin.

Ende März sollen erste Forschungsergebnisse vorliegen

Die qualitative Analyse der Interviews wird Nicole Najemnik bis Ende September abschließen, um mit der Niederschrift ihrer Doktorarbeit zu beginnen. Ende März sollen erste Ergebnisse der Forschung vorliegen. Nach der Veröffentlichung der Arbeit plant Najemnik die Ergebnisse auf einer Veranstaltung zu präsentieren. „Ich möchte der Stadt Wuppertal gerne etwas zurückgeben.“