Social Media Das ist der Rapper hinter dem Song „Wuppertal Flavour“
Wuppertal · Amouri widmete seiner Heimat das Stück. Auf TikTok ging es bereits viral.
Er war gerade von einem Auftritt aus Berlin zurückgekommen, lag um 3 Uhr morgens im Bett, wollte eigentlich schon längst schlafen. „Dann habe ich ganz primitiv angefangen, zu rappen, irgendwann dann ‚Oberarm‘ auf ‚Oberbarmen‘ gereimt“, erzählt Rapper Amouri, der bürgerlich Adam Ammouri heißt. Fernab der Musik studiert der 22-Jährige Englisch und Spanisch auf Lehramt, arbeitet zudem nebenbei als Nachhilfelehrer. Aber auch die sozialen Medien spielen eine wichtige Rolle in seinem Leben.
Von Oberbarmen
bis Vohwinkel
Mit Videos, in denen er Wuppertal thematisiert, ist er auf der Plattform TikTok bereits viral gegangen. Warum also nicht auch mit einem Song? „Ich habe mich in der Nacht dann noch gezwungen, den Song aufzunehmen, weil ich mir dachte, dass ich ihn am nächsten Morgen sonst nur als lustige Idee verwerfen werde. Das war eine richtige Schnapsidee, könnte man sagen“, sagt er lachend.
So entstand schließlich „Wuppertal Flavour“, zu hören unter anderem auf Spotify. Auf einen Beat in Hommage an Bushidos „Sonnenbank Flavour“ rappt er über Wuppertal, arbeitet dabei alle Schwebebahnstationen von Oberbarmen bis Vohwinkel ab. „Am nächsten Tag habe ich den Song dann hochgeladen und er ist überall gut angekommen. Seitdem erkennen mich Busfahrer und Menschen auf der Straße, die dann manchmal sogar nach einem Foto fragen. Und bei meinen Nachhilfeschülern bin ich deswegen auch beliebt!“ In die Musik gefunden hat Amouri 2017. „Ich wollte mich schon seit ich zwölf war musikalisch ausleben. Damals habe ich auch viel Deutsch-Rap gehört, bin 2017 dann aber in die amerikanische Rap-Szene gekommen.“ Die nächsten vier bis fünf Jahre machte er zunächst ausschließlich Musik auf Englisch, heute rappt er auf Deutsch. „Mir hat die englische Musik keinen Spaß mehr gemacht und ich wollte in meinem Hobby selbst eine kleine Veränderung haben.“
Wenn er an Wuppertal denkt, ist das erste Wort, das ihm in den Sinn kommt, „Heimat“, sagt Amouri, der in Oberbarmen geboren und aufgewachsen ist. „Auch, wenn ich finde, dass Städte wie Hamburg oder Berlin ganz schön sind, fühle ich mich trotzdem noch immer daheim, wenn ich dann wieder nach Wuppertal komme“, betont er. Früher habe Berlin die größte Rolle in seiner Musikkarriere gespielt. Heute ist das nicht mehr so. „Die Menschen, die meine Musik gehört haben, kamen früher größtenteils aus Berlin. Heute ist es aber komplett andersherum und ich habe praktisch nur noch Hörer aus Wuppertal.“ Er könne sich gut vorstellen, auch künftig hier und da seine Heimatstadt in seine Musik einfließen zu lassen. „Ich möchte gerne hier und da kleine Anekdoten einbringen. Dann aber weitaus subtiler als in Wuppertal Flavour.“