Das Phantom der Oper spukt in der Stadthalle

Auf dem Johannisberg gab es Zitate aus Opern, viel Heiterkeit und Szenen-Applaus.

Wuppertal. Auf eine musikalische Reise in das Palais Garnier wurden die Besucher der nahezu ausverkauften Stadthalle entführt. Aus dem Jahr 1910 stammt die Romanvorlage „Le Fantôme de l’Opéra“ von Gaston Alfred Louis Leroux über die Dreiecksbeziehungen zwischen Christine Daae (Deborah Sasson), Raoul Comte de Chagny (Jochen Sautter) und dem von Geburt an entstellten Erik (Axel Olzinger).

Das Autorenteam Deborah Sasson und Jochen Sautter hielt sich eng an die Romanvorlage. Die Musik wurde von Sasson selbst komponiert, die Texte stammen aus der Feder von Sautter (Buch und Regie). Opernkenner konnten immer wieder versteckte bekannte Opernzitate entdecken. 3D-Videotechnik ermöglichte eine beeindruckende Bühnenillusion, die fließende Übergänge schaffte, ergänzt durch Originalbilder von Oper, Ballsaal oder Friedhof.

Durch geheime Gänge, über den unterirdischen See bis tief in die Gemächer des Phantoms führte die Verfolgungsjagd. Hier hielt Erik seine Christine gefangen, von der er als Gegenleistung für seinen Gesangsunterricht ihre Liebe erwartet. Ihn verfolgt der verliebte Graf Raoul de Chagny, den nichts aufhalten kann, sie zu retten. Christine muss sich entscheiden: Ihr Verstand spricht für das Phantom, ihr Herz für Raoul.

Bei der Inszenierung fehlte es nicht an komischen Elementen. Annette Kuhn als überspannte Operndiva sorgte nicht nur in der Faustszene für Heiterkeit.

Auch die Operndirektoren Nils Schwarzenberg und Björn Schäffer amüsierten. Stimmgewaltig überzeugte die Show auch musikalisch. Sasson komponierte diese Mischung aus Oper und Musical perfekt für ihren kraftvollen und facettenreichen Sopran. Szenen-Applaus gab es nicht nur für Axel Olzinger und Jochen Sautter. Das Ensemble ergänzte prima mit Tanz- und Showeinlagen, besonders schön bei „Life is a Masquerade“. Zum Finale intonierte Sasson „Libiamo“ aus der Oper „La Traviata“ von Guiseppe Verdi. Ein 18-köpfiges Ensemble überzeugte unter dem Dirigat von Peter Moss. Mit ihren mehr als 300 Gastspielen ist die Inszenierung derzeit eine der erfolgreichsten Tournee-Musicalproduktionen Europas.