Verletztes Frühchen: Ermittlungen vor dem Abschluss

Wuppertal. Im Verfahren um ein schwer verletztes Frühchen durch einen Behandlungsfehler in der St. Anna-Klinik ist der Abschluss der Ermittlungen in Sicht: Die von der Staatsanwaltschaft angeforderte Stellungnahme der Ärztekammer liege jetzt vor und sei den Verteidigern zur Stellungnahme weitergeleitet worden.

Wie berichtet, waren mehreren Säuglingen Anfang Februar 2012 bei einer Routineuntersuchung in der St.-Anna-Klinik die Augen schwer verätzt worden.

Nach bisherigem Ermittlungsstand soll eine Ärztin ein richtiges Rezept ausgestellt, ein Oberarzt bei der Mengenangabe „mg“ das „m“ weggelassen haben. Daraufhin soll die Apotheke die Tropfen in 1000-fach zu hoher Dosis gemixt haben. Der Oberarzt soll versucht haben, den Fehler bei der Übermittlung des Rezepts nachträglich zu vertuschen. Die Staatsanwaltschaft geht von Urkundenfälschung aus. Der Beschuldigte hatte über seinen Verteidiger die Schuld aus fachlicher Sicht von sich gewiesen. Die Klinik hatte sich öffentlich für den Behandlungsfehler entschuldigt. Die Staatsanwaltschaft geht derzeit davon aus, dass insgesamt drei Frühchen durch den Behandlungsfehler zum Teil irreparable Schäden erlitten haben. up/Red