Gastronomie Das Restaurant Parga am Loh schließt nach fast 40 Jahren

Loh. · Elen und Konstantinos Kitsios feiern Abschied am 29. Dezember. Das Paar bleibt Wuppertal aber treu.

Konstantinos Kitsios feiert am 29. Dezember Abschied von seinem Lokal.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Fast vier Jahrzehnte haben Elen und Konstantinos Kitsios am Loh im Restaurant „Parga“ ihre Gäste mit griechischer, aber auch deutscher und internationaler Küche verwöhnt und sich einen Stamm von regelmäßigen Besuchern geschaffen. Doch am 29. Dezember wird das nach Konstantinos Heimatstadt Parga benannte Lokal schließen. „Ich bin jetzt 74 Jahre alt, da ist es Zeit, aufzuhören“, sagt der Gastwirt, den zusammen mit seiner Frau Elen die Gastfreundschaft und Herzlichkeit auszeichnen, die vielen seiner Landsleute im Gastronomie-Gewerbe zu eigen ist.

Ein Familienbetrieb ist das „Parga“, in dem Tochter Charoula, eine Diplom-Pädagogin, natürlich hilft: „Immer, wenn der Papa mich ruft, komme ich“, so die Tochter, eins von insgesamt drei Kindern des Gastronomen-Ehepaares, das den Gästen des Hauses zum Abschied ein großes Kompliment macht. „Ich habe hier in Wuppertal überwiegend angenehme Menschen kennengelernt und kann mich nur bei der Stadt und ihren Bürgern für die schönen Jahre hier bedanken“, sagt Konstantinos, der allerdings zusammen mit Elen die Vorleistungen für gegenseitige Sympathie erbracht hat: „Keine Fertigprodukte, alles von Hand gemacht und dabei haben wir immer größten Wert auf erstklassige Qualität gelegt“ – so lautet das Erfolgsgeheimnis der Eheleute Kitsios, in deren Lokal die ersten Gäste schon unmittelbar nach Öffnung um 17 Uhr an den Tischen sitzen und ihr Abendessen bestellen.

So wie Rudolf Jäckels, einer von vielen Stammkunden, der sich gerade einen Schweinefleisch-Spieß mit Djuwetschreis schmecken lässt. „Ich kann dieses Lokal nur empfehlen“, lobt der zufriedene Gast. Doch Kitsios-Tochter Charoula verrät: „Unsere absolute Spezialität ist die Lammkeule, die macht der Papa selber.“

Wer am „Parga“ an der Friedrich-Engels-Allee 283 vorbei kommt, sieht erst einmal eine Imbiss-Fassade, aber innen vermittelt die Einrichtung mediterranes Flair, zum Teil mit eigener Hand geschaffen, denn die Räumlichkeiten beherbergten damals vor 38 Jahren noch einen Werkzeug- und Schraubenhandel. „Das war eine harte Zeit. Da waren 80- und 100-Stunden-Woche keine Seltenheit“, erinnert sich das Familienoberhaupt. Und er verhehlt nicht, dass auch die letzten fünf oder sechs Jahre nicht leicht waren. „Die Konkurrenz ist viel größer geworden. Hier gibt es inzwischen sechs oder sieben Gaststätten und Imbisse in unmittelbarer Umgebung.“

Mindestens einmal im Jahr fahren die Kitsios, die in Wuppertal wohnen bleiben, in ihre alte Heimat und haben festgestellt, dass sich die griechische Küche im Gaststättenbereich verändert hat. „Die orientiert sich jetzt mehr an Italien“, so Konstantinos, der lächelnd behauptet: „Wer griechisch essen will, der sollte hier in Deutschland bleiben.“

Griechisch wird es mit Sicherheit am 29. Dezember im „Parga“ zugehen, wenn Elen und Konstantinos Kitsios zum letzten Mal ihre Gäste bewirten, und man darf sicher sein, dass dann die 80 Plätze im Lokal mit wehmütigen Gästen und Freunden besetzt sein werden.