Wetter Das „Weihnachts-Tauwetter“ stellt sich in Wuppertal wieder ein

Wuppertal · Mit weißen Weihnachten ist dieses Jahr bei uns nicht zu rechnen. Eher wird es auf leicht regnerisch-windiges Wetter hinauslaufen.

Der Traum von weißen Weihnachten wird sich – wie in weiten Teilen Deutschlands – in Wuppertal nicht erfüllen.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Wie wird das Weihnachtswetter? Diese Frage stellen sich jedes Jahr aufs Neue die Menschen in Wuppertal und vermutlich auf der ganzen Welt. Zumindest diejenigen, die das christliche Weihnachtsfest feiern.

„Schön wird’s nicht“, stellt Thomas Gerwin, Wetterdiensttechniker vom Deutschen Wetterdienst in Essen, schon einmal klar. „Mit weißen Weihnachten brauchen wir nicht zu rechnen“, ergänzt er. „Wie üblich haben wir grüne anstatt weiße Weihnacht“. „Immer mal Regen“ könne auch fallen. Es könne auch windig werden, direkt stürmisch wollte Gerwin es nicht nennen.

Die Datenlage sei noch etwas dürftig, aber die Bewohner der Bergischen Großstadt werden beim Weihnachtsspaziergang eine Lufttemperatur von etwa sechs bis acht Grad Celsius haben. „Das schwankt noch hin und her“. Nachts sollen es circa zwei bis drei Grad werden. Die relativ milden Tagestemperaturen zögen sich über die Weihnachtstage, erst zum Jahresende hin könne es wieder kälter werden.

„Das sogenannte Weihnachtstauwetter setzt über die Feiertage mal früher und mal später ein“, erklärt der Fachmann.

Wie der DWD auf seiner Internetseite erklärt, komme es etwa Mitte Dezember manchmal zu einem massiven Kaltluftvorstoß und weiterem Schneefall. Doch kurz vor dem Fest sei die weiße Pracht dann meist wieder dahin, das berüchtigte „Weihnachtstauwetter“ stelle sich ein – milde atlantische Luft ströme von Westen heran, verbunden mit gelegentlichen Regenfällen. „Dabei zehren die milden Luftmassen die zuvor gefallene Schneedecke oft völlig auf. Dieser Ablauf ist typisch“, heißt es. Das Weihnachtstauwetter zähle daher zu den sogenannten Singularitäten (auch Witterungsregelfälle genannt) und sei – je nach Region – mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 70 Prozent jährlich zu erwarten.

Auf eine Voraussage zum Silvesterwetter will sich Thomas Gerwin noch gar nicht festlegen. Da seien die Schwankungen noch größer. Von plus 15 bis minus ein Grad ist alles drin, da kann man genauso gut den Kaffeesatz aus einer Tasse lesen“.

Wenn es dann zu einer Inversionswetterlage komme, was schon mal in Wuppertal vorkomme, dann verschwinden die Silvesterraketen im Nebel. Eine Inversionswetterlage stellt sich ein, wo sich in den Niederungen die Kaltluft sammeln kann, und es auf den Bergen mild bleibt. Es kommt zu keiner Durchmischung mehr und die Schadstoffe bleiben in einer Luftschicht hängen. „In den 1980er wurde das als Smog bezeichnet“, so Gerwin.