„Der Christbaum ist eine Schnittblume“
Immer mehr Haushalte ziert die geschmückte Tanne schon im Advent.
Wuppertal. „Eigentlich ist der Weihnachtsbaum eine Schnittblume“, sagt Gärtnerin Nicolin Wagner. Sie ist die Weihnachtsbaum-Expertin der Baumschule Nissen, verkauft in den kommenden Tagen Hunderte von Bäumen: Edeltannen, Nordmanntannen, Blaufichten und mehr.
Es bedarf einiger Mühen, bis der Weihnachtsbaum die Schönheit hat, um ein Wohnzimmer zu schmücken. Immer wieder werden die Triebe zurückgeschnitten. Pinzieren nennen Experten das, damit die Äste breit sprießen und zu einem idealen Christbaum werden. Dazu bekommen die Tannen eine Schiene, damit sie gerade wachsen. Etwa acht Jahre wächst so ein Baum, bis er geschlagen wird und auf den Markt kommt.
„Der Großteil der Tannen kommt aus Dänemark“, erklärt Wagner. Die Bäume werden relativ früh geschlagen und nach Deutschland transportiert. Im Kühlhaus lagern sie dann, bis die Christbaumsaison beginnt.
In Dänemark wächst vor allem die Nordmanntanne, „Das ist der Jedermann-Baum“, sagt die Weihnachtsbaum-Expertin.
Tannenbaum ist nicht gleich Tannenbaum. Es gibt Sorten, die nicht duften, welche mit weichen Nadeln, dann gibt es Dunkelgrüne, und es gibt die Blaumanntanne, die fast wie von Schnee bedeckt schimmert.
Ihre Bäume wurden nicht vor dem 15. November geschlagen, sagt Nicolin Wagner. So blieben sie länger frisch. Viel später dürfen die Weihnachtsbäume aber auch nicht geschlagen werden, sagt sie. Denn längst steht der Baum in vielen Haushalten nicht nur vom 23. Dezember bis Heilige Drei Könige. „Bei uns mussten wir manchmal noch die Luftschlangen vom Karneval aus dem Baum holen“, sagt Wagner. Oft wird der Baum gekauft, um ihn bereits nach Totensonntag aufzustellen. „Viele feiern Advent mit Christbaum“, sagt Wagner. Die Preise sind gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben. Je nach Größe sind 20 bis 179 Euro fällig. Der Teuerste misst dann aber auch vier Meter.