Der größte Bahnhof in der Häuserschlucht

Die Landstrecke durch Vohwinkel galt als „wahnsinnig“ - heute ist sie besonders.

Foto: U. Schinkel

Vohwinkel. Erst im vergangenen November wurde am Stationsgarten Vohwinkel die neue Wagenbaureihe der Schwebebahnwagen präsentiert — knapp 115 Jahre nachdem Kaiser Wilhelm II. erstmals die Strecke vom Bahnhof Döppersberg bis zum Endbahnhof Vohwinkel befuhr.

Dass das möglich wurde, ist das Verdienst des damaligen Bürgermeisters der Landgemeinde Vohwinkel, eines Mannes namens Bammel. Der wagte das mutige Unterfangen der Verlängerung der Schwebebahn bis nach Vohwinkel. Mutig, weil Zeitgenossen es für „wahnsinnig“ hielten.

Das hat vielleicht damit zu tun, was die Strecke von Sonnborn bis Vohwinkel bis heute zu etwas besonderem macht: Die Führung über Land und über Straßen — wie die Kaiserstraße, die übrigens nach Kaiser Wilhelm I. benannt ist, der 1888 starb. Das betrifft hinter der Sonnborner Straße noch die Stationen Hammerstein, Bruch sowie die Endstation, hinter der auch die dreistöckige Werkstatthalle sowie das Depot für die Schwebebahnen untergebracht sind. Wo es für die Schwebebahn am engsten ist, ist der Bahnhof am größten. Ein weiterer Punkt auf der Liste, der Vohwinkel besonders macht.

Das sahen wohl auch Anwohner so. Denn während die Strecke zwischen Zoo und Vohwinkel anfangs noch unbebaut war, schlossen sich die Reihen nach und nach. Eine Schwebebahn vor dem Fenster war reizvoller als gedacht.

Die Schwebebahn ist ein, wenn nicht das Aushängeschild für Wuppertal. Und das sieht man sogar von der Autobahn aus. Der Ausbau des Autobahnkreuzes Sonnborn hat 1973 dazu geführt, dass die Bahn sogar etwas höher schwebt als üblich. Auf einer Länge von rund 500 Metern musste das Gerüst um 2,20 Meter erhöht werden.

Abgestürzt ist das Gerüst dagegen am 11. September 1968 über der Sonnborner Straße. Damals riss ein schleudernder LKW-Anhänger einen Stützpfeiler aus der Verankerung. Das führte zu zehn Wochen Ausfall. Und zu Beton-Sicherungen um die Pfeiler.