Der Rat soll heute Sanierung der Gesamtschule beschließen
Räume sollen neu aufgeteilt werden, eventuell ein Haus für Naturwissenschaften entstehen.
Langerfeld. Die Gebäude der Gesamtschule Langerfeld sind in die Jahre gekommen. Teile stammen aus 70er Jahren. Schon jetzt wird die Gebäudehülle von Haus 1 energetisch saniert. Doch auch die Häuser 2 — die ehemalige Hauptschule — und 3 — ein Neubau von 1992 — weisen große Mängel auf. Der Schulausschuss empfahl der Stadtverwaltung jetzt, die Gesamtsanierung, eventuell auch mit Neubau, zu planen. Der Stadtrat muss am heutigen 9. Juli noch zustimmen. Der Schulbetrieb soll währenddessen weiterlaufen.
In einer Phase Null haben Lehrer, Architekten und Verwaltungsmitarbeiter bereits vor einem Jahr erarbeitet, welche Bedürfnisse die Gebäude nach der Sanierung erfüllen sollen. Sie wünschten sich etwa, dass die fünften und sechsten Klassen eine Gemeinschaft entwickeln können und dass die bisher verstreuten Naturwissenschaften in einem Bereich konzentriert werden. Aus den Wünschen wurde ein Gesamt-Campus-Konzept erarbeitet.
Der sogenannte Pavillon aus den 50er Jahren im nord-östlichen Teil des Campus soll abgerissen werden. Haus 2 soll kernsaniert und für die Jahrgänge fünf und sechs erweitert werden. Haus 3 benötigt ebenfalls eine umfassende Sanierung. Zusätzlich soll ein Haus extra für die Naturwissenschaften entstehen. „Dafür sind schon 14,4 Millionen Euro vorhanden“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn.
Mit der Sanierung soll auch die Raumaufteilung innerhalb der Gebäude verändert werden. Die bisherigen langen Flure mit abgehenden Klassenzimmern sind out. Stattdessen soll jeder Jahrgang zwei „Dreier-Cluster“ mit Differenzierungsflächen und kleinen Kommunikationszonen in der Mitte erhalten. Dazwischen planen die Architekten Team- und Büroräume sowie Materiallager. Die Klassen fünf und sechs sollen ihre Heimat im Haus 2 erhalten. Die Jahrgänge sieben und acht teilen sich dann Haus 3.
Wegen des großen Andrangs soll auch die Mensa mehr Platz erhalten. Statt bisher 180 können dann 250 Kinder gleichzeitig am Tisch sitzen. Zusätzlich können 50 Schüler zukünftig bei gutem Wetter auch draußen essen. Küche und Kiosk sollen ebenfalls mehr Platz bekommen.
Die Kosten für diese Umbau- und Sanierungsarbeiten schätzt das Gebäudemanagement (GMW) auf 28,4 Millionen Euro. Die Finanzierung der Kernsanierung von Haus 2 (5,8 Millionen Euro) und des Neubaus des Hauses der Naturwissenschaften (8,6 Millionen Euro) sind bereits im Wirtschaftsplan des Gebäudemanagements bis 2022 eingeplant. Die weiteren Arbeiten müssen noch finanziert beziehungsweise Fördergelder eingeworben werden.
Bis Jahresende möchte das GMW ein Architekturbüro mit der Planung beauftragen. Innerhalb des nächsten Jahres sollten dann die ersten Arbeiten ausgeschrieben und vergeben werden. Bis Ende 2022, so hoffen die Planer, könnten die Arbeiten an Haus 2 und der Neubau abgeschlossen sein. Der Umbau von Haus 3 könnte danach 2023 erfolgen.
Für die Zeit, in der diese auch wegen Schadstoffbelastungen durch Asbest nötigen Arbeiten fertig sein werden — frühestens Ende 2024 — denkt die Stadt schon über weitere Schritte nach. Haus 1, dessen Fassade gerade erneuert wird, sollte dann einen schönen Eingang bekommen sowie ein Kreativ-Cluster im Untergeschoss. Für die Oberstufe könnte im Obergeschoss ein eigener, zusammenhängender Bereich entstehen.