Der Tag, an dem Wuppertal den Radfahrern gehörte

Fahrradtag: 600 Radler folgten der Einladung des ADFC und erkundeten Wuppertal am Sonntag per Rad. Bei fünf verschiedenen Touren fand jeder eine passende Länge und Strecke.

Wuppertal. "Ja wir san mit’m Radl da", sang Peter Wildner gestern gut gelaunt beim gemeinsamen Nachmittagslunch am Bahnhof Loh und sprach damit für gut 600 Radler. Der zweite Wuppertaler Fahrradtag weckte die Fahrradlust vieler Talbewohner.

"Diesmal ist der Fahrradtag ein voller Erfolg", freute sich Klaus Lang, Mitglied im Vorstand des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), Kreisverband Wuppertal, nachdem die erste Aktion nur wenige Fahrradfreunde angelockt hatte. Resonanz: Mehr als doppelt so viele Teilnehmer.

"Wir sind immer wieder erstaunt, wie abwechslungsreich Radfahren in und um Wuppertal sein kann", staunte Claudia Rose, die mit ihrem Mann schon beim letzten Fahrradtag in die Pedale trat. Die beiden nahmen mit rund 100 weiteren Radlern an der "Samba-Tour" teil, die sie von der Sambatrasse über Scharpenacken und die Barmer Südstadt zum gemeinsamen Treffpunkt am Loher Bahnhof führte.

Mit Polizeikonvoi ging es um 11 Uhr auf fünf verschiedene Touren. Start war an den City-Arkaden. Von hier aus konnten die Teilnehmer wählen zwischen der Familien-Tour; 13 Kilometer durch das Briller Viertel und die Nordstadt oder der Samba-Tour. Für Naturfans bot die 29 Kilometer lange Natur-Tour durch das Mirker Bachtal genau die richtige Umgebung, allerdings auch einige Anstrengung. Getoppt wurde diese Fahrt noch durch die 35 Kilometer Wald-Tour und die Sportler-Tour, die die Teilnehmer bis nach Lüttringhausen führte. "Das war zwar lang, aber richtig gut", kommentierte Norbert Heck, der unterwegs eine Kettenpanne hatte.

Highlight, besonders für die Kinder, war die Polizei-Begleitung auf den ersten Kilometern aus der Innenstadt heraus bis zum Zoo. "Da haben alle Fußgänger und Autofahrer geguckt, das war spannend", freute sich Patrick Rademacher, der mit seinen Eltern aus dem Wuppertaler Fahrradtag einen Familienausflug machte. "Gemeinsam Fahrradfahren, das machen wir selten", so Birgitt Rademacher. "Man weiß nie so genau, wohin."

Doch das wollen Klaus Lang und sein Team von gut 20 Helfern am Fahrradtag und in den kommenden Jahren ändern. "Wir hoffen, den Tag fest etablieren zu können", so Lang. Denn es bestehe nicht nur die Hoffnung auf den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur innerhalb der Stadt, sondern auch auf die Anbindung an Radfernwege. Der kontinuierliche Ausbau des Bergischen Panoramaradweges von der Ruhr bis an die Sieg lässt wohl viele Radfahrerherz höher schlagen.

Das Fazit des Tages war eindeutig positiv: Wuppertal hat weit mehr Fahrradmöglichkeiten, als es auf den ersten Blick scheint.